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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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weisen. Unternehmen, für die technisch-wissenschaftliche Neuerungen als<br />

Handlungsparameter ihrer Strategien von Bedeutung sind, könnten sich<br />

demnach damit begnügen, anstelle der gesamten <strong>Unternehmensorganisation</strong><br />

lediglich den FuE-Bereich gemäß dem "organischen" Idealtypus zu<br />

strukturieren, während die übrigen Bereiche stärker "mechanistisch" zu<br />

organisieren wären. Diese Sichtweise kann im Gegensatz zu der von Burns<br />

<strong>und</strong> Stalker den Umstand berücksichtigen, daß die Gesamtorganisation<br />

von Unternehmen in der Regel nicht über alle Funktionsbereiche hinweg<br />

in gleicher Weise strukturiert ist, sondern bereichsspezifische Unterschiede<br />

aufweist.<br />

(2) Auch Überlegungen, wie sie innerhalb der Innovationstheorie zum<br />

Verhältnis von Organisationsstruktur <strong>und</strong> Innovation angestellt werden,<br />

sprechen gegen die Fruchtbarkeit einer pauschalierenden Betrachtung <strong>und</strong><br />

Charakterisierung der Gesamtorganisation. Unter Hinweis auf den Prozeßcharakter<br />

von Innovationen wird dort die These vertreten, daß für die<br />

einzelnen Phasen des Innovationsprozesses sehr unterschiedliche Organisationsformen<br />

förderlich seien. Bestimmte Ausprägungen der Organisationsstruktur,<br />

die während der Phase der Ideenfindung <strong>und</strong> Konzipierung<br />

von Innovationen als geeignet gelten, wie z.B. geringe Formalisierung <strong>und</strong><br />

Zentralisierung, hätten in der Phase der Einführung <strong>und</strong> Nutzung von Innovationen<br />

dysfunktionale Auswirkungen <strong>und</strong> umgekehrt. Dieser Zusammenhang<br />

wird von Zaltman u.a. als "organisatorisches" oder auch "innovatorisches"<br />

Dilemma bezeichnet:<br />

"It is important to note the innovation dilemma involved: the desireable<br />

degree of Organization that facilitates initiation is opposite those<br />

desireable in magnitude and direction to be operative during the Implementation<br />

stage" (Zaltman u.a. 1973, S. 159; Hervorhebungen von uns -<br />

DB/GM).<br />

Von einem Dilemma zu reden, macht jedoch nur dann Sinn, wenn man unterstellt,<br />

alle Unternehmensbereiche müßten gleichermaßen an der Ideengenerierung<br />

<strong>und</strong> Ideenimplementierung beteiligt sein. Zieht man dagegen<br />

das theoretische Modell von Lawrence <strong>und</strong> Lorsch zu Rate, dann ergibt<br />

sich eine einfache Lösung des Dilemmas: Die während der unterschiedlichen<br />

Phasen des Innovationsprozesses anfallenden Aufgaben werden an<br />

verschiedene Untereinheiten der Organisation übertragen. Abteilungen,<br />

die für die Ideengenerierung verantwortlich sind (in bezug auf technologische<br />

Innovationen gewöhnlich die Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsabteilun-<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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