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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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etwa 50 % der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes als Zweck ihrer<br />

Investitionstätigkeit die Beschaffung moderner Produktionsanlagen<br />

nennen, führen diesen Gr<strong>und</strong> mehr als 80 % der Elektrounternehmen an<br />

(vgl. Hypo-Bank 1987, S. 13). Besonders deutlich kommt dieses Investitionsmotiv<br />

bei den Bauelementeherstellern zum Tragen, die mehr als 20 %<br />

ihres Umsatzes in neue Produktionsanlagen investieren <strong>und</strong> deren Investitionsniveau<br />

deutlich über dem Durchschnitt der Elektroindustrie Hegt.<br />

Nicht zu Unrecht gilt die Bauelementeproduktion als Herzstück des technischen<br />

Wandels in der Elektrotechnik. Vermutet werden kann somit, daß<br />

der Einsatz neuer Produktionsmethoden in der Elektrotechnischen Industrie<br />

in vielen Fällen durch die branchenspezifisch hohe Rate von Produktinnovationen<br />

bedingt wird (Verknüpfung von Produkt- <strong>und</strong> Prozessinnovation).<br />

25<br />

Dieser Zusammenhang wird auch in den Selbstdarstellungen der<br />

Unternehmen immer wieder betont, wie die beiden folgenden Zitate belegen.<br />

"Die Herstellung neuentwickelter, technisch höchst anspruchsvoller Produkte,<br />

wie Mega-Chips oder Glasfasern, erfordert immer häufiger auch<br />

den Bau ganz neuartiger Fabrikationsstätten. So entfiel diesmal auf den<br />

Investitionszweck "Neue Produkte" ein Drittel der Sachanlagenzugänge.<br />

(...) Vor fünf Jahren hatte ihr Anteil noch ein Fünftel betragen" (Siemens-<br />

Geschäftsbericht 1986, S. 2, S. 7).<br />

"Es geht nicht nur um die fertigungstechnische Bewältigung immer kürzerer<br />

Innovationszyklen bei neuen Produkten, die erfordert, daß fertigungstechnische<br />

Entwicklungen gleichzeitig mit der eigentlichen Produktentwicklung<br />

einsetzen, es geht auch um die hohe Komplexität der neuen Produkte.<br />

(...) Nicht selten werden aus fertigungstechnischen Gründen für<br />

neue Produkte gleich auch ganz neue Fabriken gebaut. Das Projekt<br />

MEGA für die Megabit-Chip-Herstellung sei als ein Beispiel dafür genannt"<br />

(ebd., S. 43).<br />

Zurück zur branchenwirtschaftlichen Entwicklung. Betrachten wir nach<br />

den Investitionen den Produktionsverlauf. Auch die Ausweitung der Produktion<br />

in der Elektroindustrie übertraf in den letzten Jahren das gesamtindustrielle<br />

Produktionswachstum erheblich. In allen Fünf-Jahres-<br />

25 Hatten für den Zeitraum von 1972-74 67 % der Unternehmen der Elektrotechnischen<br />

Industrie ihre Anlageinvestitionen auch für die Einführung neuer Produktions-<br />

<strong>und</strong> Verfahrenstechniken eingesetzt, betrug dieser Anteil in den Jahren<br />

1982-86 80 %. Im Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich<br />

dieser Anteil nur von 37 % auf 58 % (Gerstenberger u.a. 1988).<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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