08.03.2014 Aufrufe

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

einem Chip von etwa 1 cm 2<br />

Fläche unterzubringen" (Schmitt-Thomas<br />

1989, S. 30).<br />

Für die weitere Dynamik in der Elektronik dürfte die Entwicklung <strong>und</strong><br />

Verbesserung geeigneter Materialien von zentraler Bedeutung sein.<br />

"Die Bemühungen, elektronische Systeme leistungsfähiger, kleiner, vielseitiger<br />

anwendbar, weniger störanfällig, haltbarer <strong>und</strong> nach Möglichkeit zu<br />

geringeren Kosten produzierbar zu machen, haben Konsequenzen für die<br />

eingesetzten Materialien. Die Anforderungen an Werkstoffe - aber auch<br />

an Konstruktionsprinzipien - gehen zum Beispiel in Richtung höhere Kapazitäten<br />

<strong>und</strong> höhere Arbeitsgeschwindigkeiten (Verbindungshalbleiter)<br />

oder in Richtung weitere Miniaturisierung (Fotoresists). Das bedeutet unter<br />

anderem, daß die eingesetzten Werkstoffe in der Lage sein müssen, die<br />

damit verb<strong>und</strong>enen Erhöhungen der Betriebstemperatur abzuleiten (Polymere<br />

<strong>und</strong> Keramiken für Gehäuse <strong>und</strong> Substrate). Außerdem werden<br />

Werkstoffe gesucht mit speziellen, in der Elektronik verwertbaren Eigenschaften<br />

(z.B. für Leuchtdioden) oder mit denen neue Baukonzepte möglich<br />

sind (Sandwichkonstruktionen). Auch supraleitende Werkstoffe, die<br />

das Problem der Stromversorgung lösen würden, gehören dazu" (Streck<br />

1989, S. 56).<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist es kaum verw<strong>und</strong>erlich, daß ein Schwerpunkt<br />

der FuE-Aktivitäten großer Elektronik-Unternehmen (z.B. Siemens,<br />

Philips, AEG) im Bereich der Werkstoffinnovation liegt. Häufig ist die<br />

Materialforschung integrierter Teil der Produktentwicklung. Dabei gilt es,<br />

Werkstoffe <strong>und</strong> Bauteile mit vorher definierten Eigenschaften zu entwikkeln,<br />

was z.B. auf dem Gebiet der Funktionskeramik 18<br />

die Zusammenarbeit<br />

zwischen unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen erfordert.<br />

Die Bemühungen in diesem Bereich gehen dahin,<br />

"Werkstoffe zu entwickeln <strong>und</strong> zur Fertigung zu bringen, die sehr spezielle<br />

Forderungen der Anwender im Unternehmen erfüllen. Dieses Werkstoff-<br />

Engineering ist eine interdisziplinäre Aktivität. Man muß die klassische<br />

Keramiktechnologie ebenso beherrschen wie die Festkörperphysik, wo<br />

speziell die Halbleitung von Bedeutung ist. Ein wichtiges Teilgebiet ist die<br />

Ferroelektrizität, die für viele Bauelemente eine Rolle spielt. Nicht vergessen<br />

dürfen wir natürlich die Chemie. Die Kristallchemie ermöglicht gerade<br />

18 "Funktionskeramik bedeutet, daß man durch einen keramischen Prozeß elektronische<br />

Bauelemente herstellt, die aufgr<strong>und</strong> besonderer physikalischer Eigenschaften<br />

der Keramik Funktionen ausüben können, die mit anderen Werkstoffen<br />

nur aufwendiger, weniger gut oder gar nicht ausgeführt werden können" (Thomann<br />

1986, S. 38).<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!