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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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9.4 Externes Unternehmenswachstum<br />

Neben den oben beschriebenen, eher lockeren Kooperationsverbünden<br />

sind in letzter Zeit Formen der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit<br />

zu beobachten, die sich durch ein sehr viel handfesteres Geflecht<br />

von Beteiligungen, Übernahmen <strong>und</strong> sogar Konzernzusammenschlüssen<br />

("Elefantenhochzeiten") auszeichnen. Für diese Tendenz einer<br />

zunehmenden Kapitalkonzentration werden regelmäßig die in neue Dimensionen<br />

gewachsenen Kosten <strong>und</strong> Risiken von Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

sowie die Notwendigkeit, in der Produktion hohe Stückzahlen erzielen<br />

zu müssen, verantwortlich gemacht. Daneben spielen auch neue<br />

strategische Orientierungen vor allem größerer Unternehmen eine Rolle,<br />

die in andere als ihre angestammten Branchen diversifizieren wollen, um<br />

sich durch die "Mitnahme" von Synergieeffekten bei der Technologieerzeugung<br />

eine bessere Ausgangsposition im Kampf um die "Märkte der<br />

Zukunft" zu sichern. Daß sich hierbei auch Veränderungen der gesellschaftlichen<br />

Machtverhältnisse zugunsten einzelner Großkonzerne ergeben,<br />

liegt auf der Hand.<br />

Alternativen zu einer Zusammenarbeit einzelner Unternehmen im Rahmen<br />

verschiedenster Formen der Kooperation sind die selbständige Erfüllung<br />

der anfallenden Aufgaben einerseits oder der Zugriff auf andere<br />

Unternehmen über "externes Unternehmenswachstum" andererseits. Mit<br />

der Wahrnehmung der letztgenannten Option wird versucht, Vorteile aus<br />

anderen Unternehmen zu ziehen, ohne die mit loseren Formen der Kooperation<br />

verb<strong>und</strong>enen Risiken in Kauf nehmen zu müssen. Gegenüber<br />

internem Wachstum, das in der Errichtung neuer Sachanlagen besteht,<br />

werden bei externem Wachstum meist Beteiligungen erworben oder früher<br />

errichtete Sachanlagen <strong>und</strong> andere Aktiva mehrerer Unternehmen in einem<br />

Unternehmen zusammengefaßt (Mathes 1981). Gemeinschaftsunternehmen<br />

<strong>und</strong> Akquisitionen werden in der einschlägigen Literatur ebenfalls<br />

unter dem Begriff des externen Unternehmenswachstums subsumiert.<br />

Sowohl hinsichtlich der Vermögenskonzentration als auch hinsichtlich der<br />

Verfügungsmacht über Produktionsmittel stellen sie einen Konzentrationsprozeß<br />

dar. Vor allem aber werden hier verbindliche Organisationsformen<br />

geschaffen, die jedoch in ihrer Auswirkung auf die Technologieentwicklung<br />

nur schwer zu durchschauen sind.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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