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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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nach Italien verlagert werden. 128<br />

In der B<strong>und</strong>esrepublik fanden weitreichende Veränderungen<br />

der Produktionsorganisation statt, die sich mit dem Begriff der "simulierten<br />

Fabrik" umschreiben läßt (vgl. Düll, Bechtle 1988). Diese Reorganisation des<br />

gesamten Ablaufs der Produktion wird von einer gr<strong>und</strong>legenden Restrukturierung<br />

der FuE-Organisation begleitet, die ebenfalls in nennenswertem Umfang - hochqualifizierte<br />

- Arbeitskräfte einspart (s. Kapitel 4).<br />

Auch die Fusion der schwedischen ASEA <strong>und</strong> der schweizerischen BBC zur ABB zu<br />

Beginn des Jahres 1988 blieb nicht ohne Auswirkungen auf die Beschäftigten. Da<br />

das Lohnniveau für hochqualifizierte Arbeitskräfte in Schweden um 50 % unter dem<br />

der Schweiz liegt, werden diese Unterschiede zu einem konzerninternen Wettbewerb<br />

genutzt. Die schwedischen Unternehmensteile erhalten die arbeitsintensiven<br />

Aufträge - Einzel- <strong>und</strong> Kleinstserienfertigung im Turbinengeschäft. Alle stehenden<br />

Teile werden nach Mannheim verlagert, so daß in der Schweiz nur noch die beweglichen<br />

Teile <strong>und</strong> nicht mehr ganze Anlagen hergestellt werden können. Allein in Baden,<br />

einem traditionellen Standort der alten BBC, kostet die Umstrukturierung<br />

2.500 Arbeitsplätze (Turbinenfabrik). Begründet wird die Verlagerung mit der Parallelfabrikation<br />

in Mannheim <strong>und</strong> Baden sowie einem zu geringen Diversifikationsgrad<br />

in Baden. Zu lange habe die alte BBC auf den stagnierenden Kraftwerksbau<br />

gesetzt. In Schweden dagegen sei die Diversifizierung seit Anfang der 70er Jahre<br />

erfolgreich verlaufen; beispielsweise produziert ABB dort 2.000 Roboter pro Jahr.<br />

In der B<strong>und</strong>esrepublik - größter nationaler Produktionsstandort mit 40.000 Beschäftigten<br />

- sollen 4.000 Beschäftigte abgebaut werden; insbesondere im größten Werk<br />

in Mannheim (z.Z. 7.000 Beschäftigte).<br />

In allen genannten Fällen stellt sich das Problem einer konzernübergreifenden<br />

bzw. internationalen Interessenvertretung. In aller Regel existiert<br />

nicht einmal eine gesamteuropäische Belegschaftsvertretung. Weitab vom<br />

betrieblichen Geschehen werden von den Konzernleitungen die zentralen<br />

Entscheidungen getroffen, auf die die betroffenen Betriebsräte keinen<br />

Einfluß haben (zu Problemen überbetrieblicher Interessenvertretung vgl.<br />

Altmann, Düll 1987).<br />

9.7 Resumee<br />

"These developments, not surprisingly, are particular^ common in technology-intensive<br />

industries (...). Both the motivations for collaboration and<br />

the organizational forms that result are quite varied. Firms pursue cooperative<br />

agreements in order to gain fast access to new technologies or new<br />

markets, to benefit from economies of scale in joint research and/or pro-<br />

128 Thomson wird bei Ferguson Marktführer auch noch in England, FAZ 20.6.87.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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