08.03.2014 Aufrufe

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

existiere eine, von den spezifischen Kontextbedingungen unabhängige, optimale<br />

Organisationsstruktur. Sie versuchen dagegen zu zeigen, daß je<br />

nach Umweltsituation <strong>und</strong> Art der Arbeitsaufgaben die effizienteste Organisationsform<br />

sehr unterschiedlich beschaffen sein kann. Die damit umrissene<br />

Betrachtungsweise, die zur Gr<strong>und</strong>lage des sogenannten situativen<br />

oder auch kontingenztheoretischen Ansatzes geworden ist, läßt sich vereinfacht<br />

in Form einer dreigliedrigen Wirkungskette darstellen:<br />

Situation<br />

der<br />

Organisation<br />

formale<br />

Organisationsstruktur<br />

Effizienz<br />

der<br />

Organisation<br />

Mit diesem Modell wird ein sehr einseitiges Verhältnis zwischen "Situation"<br />

<strong>und</strong> "Organisation" unterstellt sowie eine deterministische oder<br />

quasi-mechanistische Auffassung vertreten, derzufolge sich unter bestimmten<br />

Kontextbedingungen mehr oder weniger zwangsläufig bestimmte<br />

Strukturformen herausbilden. Dem Management wird in diesem Bezugsrahmen<br />

nur die Möglichkeit eingeräumt, die eine, unter den gegebenen<br />

Bedingungen richtige (d.h. effiziente), Organisationsentscheidung zu treffen<br />

oder Fehler zu machen. Nicht ohne Gr<strong>und</strong> hat sich der situative Ansatz<br />

damit den Vorwurf zugezogen, sowohl das Vorhandensein von Entscheidungsspielräumen<br />

bei der Organisationsgestaltung (funktionale Äquivalente)<br />

als auch von unternehmenspolitischen Einflußmöglichkeiten auf<br />

die Umwelt von vornherein auszuschließen.<br />

Kann diesen Kritikpunkten möglicherweise noch durch die Erweiterung<br />

<strong>und</strong> Modifizierung des situativen Gr<strong>und</strong>modells Rechnung getragen werden<br />

(vgl. Segler 1981), so wiegen andere Einwände ungleich schwerer.<br />

Dazu gehört z.B. der Vorwurf, aus den empirischen Ergebnissen der kontingenztheoretischen<br />

Forschung ließe sich nur der Schluß ziehen, daß weder<br />

die Situation die Organisationsstruktur, noch daß die Organisationsstruktur<br />

die Effizienz bestimme. Zu heterogen oder gar widersprüchlich<br />

seien die diversen Bef<strong>und</strong>e, um die behaupteten oder unterstellten Wirkungszusammenhänge<br />

überzeugend belegen zu können (Türk 1989).<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!