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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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gen), wären dementsprechend anders strukturiert als Abteilungen, die mit<br />

der Implementierung von Innovationen beschäftigt sind (etwa die Fertigungsabteilungen).<br />

Aus diesen Differenzen, so Lawrence <strong>und</strong> Lorsch, erwachsen<br />

jedoch Schwierigkeiten, da der Koordinationsbedarf zur Integration<br />

verschiedener Unternehmensfunktionen um so größer ist, je unterschiedlicher<br />

die jeweiligen Organisationsstrukturen sind. Schließt man sich<br />

dieser These an, dann besteht das Problem im Finden geeigneter Koordinationsinstrumente.<br />

Es stellt sich allerdings die Frage, inwieweit diese<br />

Überlegungen auch dann plausibel sind, wenn eine phasenspezifische Zuordnung<br />

von Organisationsbereichen nicht ohne weiteres unterstellt werden<br />

kann. Zudem gibt es eine Reihe von Hinweisen darauf, daß bestimmte<br />

Ausprägungen organisatorischer Merkmale nicht nur der Ideengenerierung,<br />

sondern auch der Ideenimplementierung förderlich sind (Kasper<br />

1982). Die pauschale Ablehnung bürokratisierter Regelungen für die<br />

Phase der Ideenfindung <strong>und</strong> Konzipierung von Innovationen wäre demnach<br />

ebenso verfehlt wie die <strong>und</strong>ifferenzierte Befürwortung hochgradig<br />

formalisierter Strukturen bei der Innovationseinführung. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

dieser Einwände haben einzelne Autoren sogar die provokative<br />

Frage aufgeworfen,<br />

"ob es sich bei diesem Paradigma (des organisatorischen Dilemmas)<br />

tatsächlich um ein reales Strukturierungsproblem innovationskompetenter<br />

Organisationen oder lediglich um ein Dilemma der organisationstheoretischen<br />

Innovationsforschung handelt" (Wicher 1985, S. 359).<br />

Eine überzeugende <strong>und</strong> empirisch abgesicherte Antwort dieser Frage steht<br />

allerdings einstweilen aus. Zwar scheint es plausibel, besondere Funktionserfordernisse<br />

innovativer Tätigkeiten im Unterschied zu routinemäßigen<br />

Tätigkeiten anzunehmen. Es fragt sich nur, worin diese Besonderheiten<br />

jeweils bestehen <strong>und</strong> auf welche Weise sie in bestimmten Phasen des<br />

Innovationsprozesses <strong>und</strong> in den verschiedenen Abteilungen innovierender<br />

Unternehmen auftreten <strong>und</strong> berücksichtigt werden müssen. Diese<br />

Probleme wollen wir jedoch vorerst zurückstellen (s. Teil D). An dieser<br />

Stelle soll zunächst auf einige Schwächen des theoretischen Bezugsrahmens<br />

der diskutierten Ansätze zur Organisations- <strong>und</strong> Innovationsproblematik<br />

eingegangen werden.<br />

Die vorgestellten Arbeiten können als Kritik an der von der traditionellen<br />

Management- <strong>und</strong> Organisationslehre vertretenen Annahme gelten, es<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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