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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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griffe der systemischen <strong>und</strong> der integrativen Rationalisierung sinnvoll. Wir<br />

haben bereits darauf hingewiesen, daß der zentrale Stellenwert systemischer<br />

Rationalisierung nicht nur im Transzendieren von Betriebs- <strong>und</strong> Unternehmensgrenzen<br />

zu sehen ist, sondern auch (<strong>und</strong> nach unserer Auffassung<br />

vorrangig!) im Hinausgreifen über die Ebene der unmittelbaren Produktion<br />

in Richtung auf die innovativen Abteilungen des Unternehmens.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong>e mag es um der begrifflichen Klarheit willen sinnvoll<br />

sein, den Begriff der systemischen Rationalisierung nicht länger auf den<br />

Bereich der materiellen Produktion zu beschränken, sondern ihn auch auf<br />

diejenigen Rationalisierungsbestrebungen auszuweiten, die auf die Einbeziehung<br />

anderer betrieblicher Funktionen bzw. anderer Bereiche des Unternehmens<br />

mittels neuartiger, integrativer organisatorischer Arrangements<br />

abzielen. 34<br />

Implizit ist damit allerdings unterstellt, daß die systemische Rationalisierung,<br />

so wie sie von Altmann u.a. analysiert wird, nur dann greift, wenn sie<br />

auch auf die Organisationsstrukturen zwischen <strong>und</strong> innerhalb von Unternehmen<br />

bezogen wird. Man hätte dann in Rechnung zu stellen, daß die systemische<br />

Rationalisierung des unmittelbaren Produktionsprozesses nur<br />

ein Moment übergreifender Rationalisierungsstrategien ist, die entwickelt<br />

wurden, um bislang brachliegende Rationalisierungsreserven (wie z.B. die<br />

schnellere <strong>und</strong> kostengünstigere Umsetzung von FuE in konkrete Produkte,<br />

wie die Gestaltung der zwischenbetrieblichen Arbeitsteilung auch<br />

oberhalb der Ebene der materiellen Produktion etc.) zu erschließen.<br />

Unsere These, daß die vorliegenden Entwürfe systemischer Rationalisierung<br />

der industriellen Wirklichkeit insofern nicht gerecht werden, als sie<br />

den Bereich der Erzeugung neuer Technologien <strong>und</strong> dessen Relevanz für<br />

34 Altmann u.a. argumentieren, man ist geneigt zu sagen: wider bessere Einsicht<br />

(vgl. Altmann u.a. 1986, S. 196), stets unter Bezugnahme auf die analytische Dimension<br />

des Einzelbetriebs. Gerade die systemische Rationalisierung in ihren<br />

betriebs-, vor allem aber unternehmensübergreifenden Dimensionen relativiert<br />

aber entscheidend die Zentralität des Einzelbetriebs als Ort der Vermittlung gesellschaftlicher<br />

Anforderungen <strong>und</strong> privater Interessen an Mehrwertproduktion<br />

(so noch Altmann, Bechtle 1971; Bechtle 1980). Darauf verweist auf empirischer<br />

Ebene das im gleichen Hause entwickelte Konzept der "simulierten Fabrik",<br />

ohne daß daraus allerdings entsprechende theoretische Schlußfolgerungen gezogen<br />

würden (vgl. Düll, Bechtle 1988). Es bleibt im übrigen weitgehend offen, in<br />

welchem Verhältnis der neue Ansatz des neuen Rationalisierungstyps zum "alten"<br />

Münchner Betriebsansatz steht.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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