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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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der organisationsstrukturellen Rahmenbedingungen zu diskutieren, die die<br />

Arbeit in diesen Abteilungen bis zu einem gewissen Grade vorstrukturieren.<br />

Zudem schien es uns wichtig, den Veränderungen der <strong>Unternehmensorganisation</strong><br />

<strong>und</strong> ihren Rationalisierungseffekten wenigstens ansatzweise<br />

auf die Spur zu kommen, da diese in der westdeutschen Industriesoziologie<br />

bislang kaum eine Rolle spielen.<br />

Nach unserem Eindruck scheint in weiten Teilen der Organisationstheorie<br />

<strong>und</strong> der Industriesoziologie bei der Frage nach dem Verhältnis zwischen<br />

Veränderungen der Unternehmens- bzw. Betriebsorganisation <strong>und</strong> der<br />

Arbeitsorganisation bis vor kurzem eine unausgesprochene Nullhypothese<br />

vorgeherrscht zu haben. Demnach wäre sowohl die Organisation der unmittelbaren<br />

Produktion als auch generell die Arbeitsplatzebene vom Wandel<br />

der <strong>Unternehmensorganisation</strong> mehr oder weniger unabhängig. Wir<br />

gehen im Unterschied dazu von der Annahme aus, daß ein derartiger<br />

Wandel, mittelbar oder unmittelbar, auch die Ebene der Arbeitsorganisation<br />

tangiert.<br />

Zunächst verweist ein Umbau der <strong>Unternehmensorganisation</strong> auf eine<br />

Veränderung der strategischen Orientierung des Unternehmens, die potentiell<br />

für alle Arbeitsprozesse von Belang sein kann. Dabei können sich<br />

unternehmensorganisatorische Maßnahmen der Ausdifferenzierung <strong>und</strong><br />

Integration von Funktionen <strong>und</strong> Funktionsbereichen auf Form <strong>und</strong> Umfang<br />

der in den unterschiedlichen Abteilungen verbleibenden oder hinzukommenden<br />

Arbeitsaufgaben <strong>und</strong> -inhalte auswirken <strong>und</strong> damit bis auf<br />

den einzelnen Arbeitsplatz durchschlagen. 3<br />

Spürbar werden Veränderungen<br />

der <strong>Unternehmensorganisation</strong> für die Beschäftigten darüber hinaus<br />

etwa in den Fällen, in denen Umsetzungen <strong>und</strong> der Abbau von Arbeitsplätzen<br />

erfolgen oder Produktionsprozesse derart aufgespalten werden,<br />

daß einzelne Betriebe die Fähigkeit verlieren, vollständige Produkte<br />

bzw. Anlagen herzustellen (s. Kapitel 7 <strong>und</strong> 9). Zwar hat die westdeutsche<br />

Industriesoziologie die Entwicklung von Qualifikationsanforderungen, von<br />

Strukturen der Arbeitsorganisation <strong>und</strong> des Technikeinsatzes für viele<br />

Branchen auf der Ebene einzelner Betriebe untersucht. Die Einflüsse or-<br />

3 Allerdings setzt der Nachweis dieser Wirkungskette im Einzelfall detaillierte<br />

empirische Forschung voraus, die wir im Rahmen dieser Arbeit nicht leisten<br />

konnten (s. aber Kapitel 7).<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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