08.03.2014 Aufrufe

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

"dominant coalition" (Child) eines Unternehmens wird sich mit einiger<br />

Wahrscheinlichkeit anders zusammensetzen, Aufbau- <strong>und</strong> Ablauforganisation<br />

des Unternehmens können sich einschneidend verändern. Externe<br />

Kooperation hat also nicht nur Wirkungen nach "außen", sondern schlägt<br />

ebenso nach "innen" durch <strong>und</strong> wird häufig durch unternehmensinterne<br />

Reorganisations- <strong>und</strong> Rationalisierungsmaßnahmen begleitet.<br />

Im Rahmen der Etablierung <strong>und</strong> Verbreitung neuartiger organisatorischer<br />

Arrangements kommt nach unserem Eindruck dem Umgang mit dem Faktor<br />

Zeit eine wachsende Bedeutung zu (s. Kapitel 8). Verkürzte Produkt<strong>und</strong><br />

Prozeßlebenszyklen führen dazu, daß zum einen die Zeit, die ein Produkt<br />

bis zur Serien- bzw. Marktreife braucht ("time to market"), einschneidend<br />

verkürzt werden muß, <strong>und</strong> daß zum anderen alle wichtigen internationalen<br />

Märkte gleichzeitig bedient werden müssen, wenn sich die<br />

gestiegenen Innovationskosten amortisieren sollen. Dieser Zeitdruck wird<br />

durch die vom Markt geforderte zunehmende Komplexität der Produkte<br />

<strong>und</strong> die wachsende Variantenvielfalt noch zusätzlich verschärft, weil diese<br />

die Bewältigung von größeren Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsanstrengungen<br />

in kürzerer Zeit notwendig machen. Dies wiederum erfordert die verstärkte<br />

Nutzung der Ressourcen aller in die Kooperationsvorhaben eingeb<strong>und</strong>enen<br />

Unternehmen. Da auch die Risiken technologischer Entwicklungen<br />

zunehmen, drängen sich dazu Formen der externen Entwicklungskooperation<br />

auf.<br />

Die wachsende Bedeutung der Gestaltung überbetrieblicher Produktionsprozesse<br />

in der Perspektive systemischer Rationalisierung <strong>und</strong> der wachsende<br />

Zeitdruck führen dazu, daß von den Unternehmen organisatorische<br />

Arrangements gef<strong>und</strong>en werden müssen, die es erlauben, die zentralen<br />

Unternehmensrisiken integrativ zu bewältigen. Unsere These ist, daß auch<br />

die unternehmensübergreifende Arbeitsteilung nicht im Rahmen eines<br />

Modells der linearen Abfolge der verschiedenen, aufeinander bezogenen<br />

Arbeitsschritte (sequentielles Modell), sondern nur als Ausdruck netzwerkförmig<br />

organisierter simultaner <strong>und</strong> paralleler Abarbeitung verschiedenster<br />

Problemlagen interpretierbar ist (Modell reziproker Interdependenz<br />

- s. Abschnitt 3.3).<br />

Die hier beschriebenen Prozesse unternehmensübergreifender Reorganisation<br />

<strong>und</strong> Rationalisierung sind ein Resultat von Planungen des Manage-<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!