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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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Dieser Vorwurf trifft beileibe nicht nur die ökonomischen Disziplinen,<br />

sondern in gewisser Weise auch die industriesoziologische Forschung, die<br />

sich bislang in der Hauptsache mit den Implikationen neuer Prozeßtechnologien,<br />

aber kaum mit der Thematik der Produktinnovation beschäftigt<br />

hat. 8<br />

Zunehmend gilt das Interesse auch neuartigen Werkstoffen (Materialinnovationen)<br />

sowie neuen Organisationsformen (Strukturinnovationen),<br />

die häufig in engem Zusammenhang mit Produkt- <strong>und</strong> Verfahrensinnovationen<br />

stehen. So behaupten einzelne Studien, daß die Verwirklichung von<br />

mehr als 60 % der in den nächsten 20 Jahren zu erwartenden wichtigsten<br />

Neuerungen auf allen Feldern der Naturwissenschaft <strong>und</strong> der Technik entscheidend<br />

von der Entwicklung geeigneter Werkstoffe abhängt. Gleichzeitig<br />

verweisen Organisationstheoretiker auf die wechselseitige Verschränkung<br />

von organisationsstrukturellen <strong>und</strong> technologischen Innovationen:<br />

"Die erhöhten Marktanforderungen an Produkt- <strong>und</strong> Prozeßinnovationen<br />

verlangen eine Intensivierung der Bemühungen um innovationsfördernde<br />

Organisationsstrukturen. Erst organisatorische Innovationen verwandeln<br />

technische Innovationen in marktliche Erfolge" (Bühner 1988, S. 146).<br />

Wichtige Divergenzen bei den Begriffsbestimmungen technologischer Innovationen,<br />

auf die wir uns zunächst konzentrieren wollen, beziehen sich<br />

auf das Problem, aus welcher Perspektive etwas als "neu" bezeichnet werden<br />

kann. Damit ist die Frage nach dem Referenzrahmen von Innovationen<br />

aufgeworfen. "Neu kann eine Problemlösung für das mit der Entwicklung<br />

befaßte Individuum bzw. soziale System sein, für seine Umwelt allgemein<br />

oder für spezifische Adressaten(-Gruppen)" (Marr 1980, Sp. 949).<br />

Hier sind nun verschiedene Bezugspunkte für die Beurteilung von Innovationen<br />

genannt, von denen in betriebswirtschaftlich <strong>und</strong> organisationstheoretisch<br />

orientierten Studien meist die einzelne Organisation bzw. das einzelne<br />

Unternehmen einerseits <strong>und</strong> der Markt andererseits im Vordergr<strong>und</strong><br />

stehen. Wird als Bezugspunkt das jeweils innovierende Unternehmen<br />

gewählt, spricht man von einem "subjektiven" Innovationsbegriff (Rogers,<br />

Shoemaker 1971). In dieser Sichtweise gilt z.B. die Entwicklung eines<br />

8 Vgl. aber zur Produktinnovation: Beuschel, Gensior, Sorge 1988; zum Verhältnis<br />

von Hersteller-Anwender-Beziehung: Döhl 1989; verschiedene Beiträge in Deiß,<br />

Döhl 1992; zur Einheit von Produkt- <strong>und</strong> Prozeßinnovation: Jürgens, Malsch,<br />

Dohse 1989.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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