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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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frage- <strong>und</strong> des Ineffizienzrisikos verknüpfen. Man kann also von einem<br />

Modus integrativer Risikobewältigung sprechen. Dabei spielt, auch das<br />

wird zu zeigen sein, der Rückgriff auf externe organisatorische Arrangements<br />

eine immer entscheidendere Rolle, <strong>und</strong> zwar insbesondere unter<br />

den Bedingungen verschärfter Konkurrenz auf den Weltmärkten. 23<br />

Wie unsere Branchenanalyse (s. Teil C) gezeigt hat, ist "die" Elektro- <strong>und</strong><br />

Elektronikindustrie in Anbetracht der Heterogenität der dort produzierten<br />

(materiellen <strong>und</strong> immateriellen) Waren <strong>und</strong> dementsprechend der<br />

dort vorfindlichen Produkionsabläufe eher ein sozialstatistisches Konstrukt<br />

denn eine homogene Branche. Durch diese Eigenart unterscheidet<br />

sie sich wesentlich von anderen Branchen wie etwa der Automobilindustrie,<br />

dem Maschinenbau oder der Chemischen Industrie, die in bezug auf<br />

die Struktur ihrer Produkte bzw. Produktionsprozesse ein übersichtlicheres<br />

Bild abgeben. Da dieser Sachverhalt das Problem der unzulässigen<br />

Generalisierung von in Teilbereichen gewonnenen Forschungsergebnissen<br />

verschärft, haben wir, wo das möglich war, einzelne Subbranchen der Elektroindustrie<br />

bzw. einige Felder der Technologieentwicklung gesondert behandelt<br />

(Software, Telematik etc.) <strong>und</strong> die dort vorherrschenden Modi der<br />

Kooperation zu identifizieren versucht. Dies bedeutet nun allerdings nicht,<br />

daß beispielsweise die Produktion von Software oder bestimmter Betriebssysteme<br />

ausschließlich im Rahmen einer bestimmten Organisationsform<br />

stattfinden würde. Auch in diesem Bereich sind sowohl Formen interner<br />

als auch verbindlichere Formen externer organisatorischer Arrangements<br />

anzutreffen. Dennoch schien es uns möglich, bestimmte typische Koopera-<br />

23 Zum methodischen Vorgehen in diesem Abschnitt sei der wissenschaftlichen<br />

Redlichkeit halber noch soviel gesagt: Es handelt sich hier nicht um die Präsentation<br />

von Forschungsergebnissen, die den gängigen Standards industriesoziologischer<br />

Forschung entsprechen. Im folgenden geht es vielmehr darum, anhand<br />

allgemein zugänglichen Materials Fragestellungen zu destillieren, die im Wege<br />

gründlicher empirischer Fallstudien eingehender verfolgt werden müßten. Qualitativ<br />

orientierte empirische Sozialforschung hätte beispielsweise (in Expertengesprächen,<br />

Verfahren der cross-examination etc.) zu eruieren, inwiefern <strong>und</strong><br />

mit welchem "Momentum" (Hughes) die hier (re-)konstruierten Problemlagen<br />

das Handeln der verantwortlichen Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker <strong>und</strong><br />

Manager beeinflussen <strong>und</strong> wie die jeweils Verantwortlichen mit diesen Problemen<br />

umgehen. Dies kann hier allerdings nicht geleistet werden. Es gibt aber<br />

Hinweise darauf, daß die im folgenden identifizierten Modi externer Kooperation<br />

auch in anderen Branchen wirksam sind (vgl. Bieber, Sauer 1991).<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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