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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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einen geringen Grad an Autonomie der Geschäftsbereiche, durch wenige<br />

große Geschäftsbereiche mit einem heterogenen Produktprogramm <strong>und</strong><br />

durch eine hohe Komplexität der Steuerungsinstrumente gekennzeichnet.<br />

Eine dezentrale Geschäftsbereichsorganisation wäre demgegenüber durch<br />

einen hohen Autonomiegrad der Geschäftsbereiche, durch viele kleine<br />

Geschäftsbereiche mit homogenem Produktprogramm sowie durch die geringe<br />

Komplexität der Steuerungsinstrumente bestimmt (ebd.).<br />

Versucht man vor dem Hintergr<strong>und</strong> dieser Dimensionen aufzuzeigen, mit<br />

welchen organisatorischen Gestaltungsstrategien die Unternehmen den<br />

eingangs beschriebenen Kontextbedingungen entgegentreten, so ist zunächst<br />

zu überprüfen, ob den geschäftsführenden Unternehmenseinheiten<br />

größere Autonomiespielräume eingeräumt werden. Der Autonomiegrad<br />

der Geschäftsbereiche bemißt sich daran, in welchem Maße sie über die<br />

wesentlichen Funktionen verfügen, die für ihre operative Tätigkeit notwendig<br />

sind. Bei geringer Autonomie würden wichtige Funktionen von<br />

Zentralbereichen oder gemeinsam mit anderen Geschäftsbereichen wahrgenommen<br />

werden, bei hoher Autonomie würde der Geschäftsbereich<br />

über alle maßgeblichen Funktionen selbst bestimmen können.<br />

7.3 Dezentralisierung versus Zentralisierung<br />

Am Beispiel der spektakulären Reorganisation des umsatzmäßig sechstgrößten<br />

Elektrounternehmens der Welt, der Siemens AG, läßt sich die<br />

These der Tendenz zur Dezentralisierung der <strong>Unternehmensorganisation</strong><br />

recht gut belegen. Die bis vor kurzer Zeit bei Siemens existierende Organisationsstruktur<br />

wurde in ihren Gr<strong>und</strong>zügen gegen Ende der 60er Jahre<br />

konzipiert, als die bis dahin selbständigen Gesellschaften Siemens & Halske,<br />

Siemens-Schuckert <strong>und</strong> Siemens-Reiniger zu einer einzigen Aktiengesellschaft<br />

zusammengeschlossen wurden. Bis 1988 wurde die <strong>Unternehmensorganisation</strong><br />

durch eine Matrix geprägt, die aus sieben konzerngroßen<br />

Unternehmensbereichen, die für das operative Geschäft zuständig<br />

waren, <strong>und</strong> fünf Zentralbereichen, die Querschnittsfunktionen für den<br />

Gesamtkonzern erfüllten, bestand (Abb. 7.3). Im Zuge der aktuellen Umstrukturierung,<br />

die in zwei Etappen vonstatten ging, wurden zunächst die<br />

Zentralbereiche reformiert <strong>und</strong> anschließend die Unternehmensbereiche<br />

aufgegliedert.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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