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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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Orientierung des Gesamtkonzerns. 12<br />

Dem steht die Dezentralisierung der<br />

Entwicklung gegenüber, wodurch die Geschäftsbereiche für diese Aufgabe<br />

selbst verantwortlich sind. Diese organisatorische Konstruktion bringt allerdings<br />

gewisse Probleme mit sich: Sie erschwert die angekündigte <strong>und</strong> als<br />

strategisches Ziel des Kaufs von AEG proklamierte Realisierung von Synergieeffekten,<br />

<strong>und</strong> zwar zum einen auf der Entwicklungsebene, d.h. zwischen<br />

den Geschäftsbereichen, <strong>und</strong> zum anderen zwischen Forschung <strong>und</strong><br />

Entwicklung, d.h. zwischen dem Zentralressort <strong>und</strong> den Geschäftsbereichen.<br />

Daraus ergeben sich schwierige Aufgaben für das Innovationsmanagement.<br />

13<br />

Durch die Dezentralisierung innovativer Potentiale <strong>und</strong> die Beschneidung<br />

zentralisierter Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungseinrichtungen ist damit zu<br />

rechnen, daß Markt- <strong>und</strong> Fertigungszwänge immer direkter zu maßgeblichen<br />

Einflußfaktoren der Arbeit von Wissenschaftlern, Technikern <strong>und</strong><br />

Ingenieuren in der Industrie werden <strong>und</strong> in gewissem Umfang die unmittelbare<br />

Autorität des Managements substituierbar machen (Whalley<br />

1986). Ansätze dazu gibt es bereits seit den 70er Jahren, wobei schon damals<br />

die Formen der Rationalisierung wissenschaftlich-technischer Arbeit<br />

weniger auf die direkte Gestaltung von Arbeitsvollzügen an einzelnen Arbeitsplätzen<br />

zielten, sondern vor allem an der formalen Strukturierung der<br />

<strong>Unternehmensorganisation</strong> <strong>und</strong> damit am organisatorischen Rahmen von<br />

Arbeitsprozessen ansetzten (Heisig u.a. 1985, S. 45 ff.). Mittlerweile wurde<br />

das Instrumentarium, mit dem die Teilergebnisse der am Innovationsprozeß<br />

beteiligten Funktionen <strong>und</strong> Funktionsbereiche zeitlich <strong>und</strong> inhaltlich<br />

aufeinander abgestimmt werden, weiterentwickelt, um marktökonomische<br />

Anforderungen an neue Produkte sowie fertigungstechnische <strong>und</strong> kostenökonomische<br />

Überlegungen frühzeitig zu antizipieren bzw. zu berücksichtigen.<br />

Die Unternehmen reagieren damit auf veränderte Wettbewerbsbedingungen,<br />

denen sie nur durch eine stärkere (Selbst-)Disziplinierung ihrer<br />

Arbeitskräfte <strong>und</strong> transparentere Erfolgskontrollen von Forschungs<strong>und</strong><br />

Entwicklungsaufgaben glauben begegnen zu können. Dabei entsteht<br />

12 Die AEG mußte beispielsweise im Jahre 1989 ihre Forschungsinstitute in Berlin,<br />

Frankfurt <strong>und</strong> Ulm mit insgesamt 550 Beschäftigten an die Daimler-Benz-Konzernforschung<br />

abtreten, um eine solche tragende Rolle zu ermöglichen.<br />

13 Um einen gangbaren Weg zwischen den Extremen zentraler <strong>und</strong> dezentraler<br />

Forschung zu finden, griff Daimler-Benz auf externe Kompetenz in Form der<br />

Beratungsgesellschaft McKinsey zurück.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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