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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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Diese wiederum lassen sich grob in<br />

Investitionsgüter,<br />

Gebrauchsgüter,<br />

Vorerzeugnisse <strong>und</strong> sonstiges<br />

einteilen.<br />

Es ist evident, daß sich hier in bezug auf Absatzmärkte (Investitions- <strong>und</strong><br />

Konsumgüter, Produktion für den Staat bzw. öffentliche Unternehmen), in<br />

bezug auf Produktionsbedingungen (Einzel- vs. Massenproduktion), in bezug<br />

auf den notwendigen wissenschaftlich-technischen Aufwand (Low-<br />

Tech vs. High-Tech) <strong>und</strong> in bezug auf die Abhängigkeit von externen Ressourcen<br />

<strong>und</strong> Märkten (Rohstoffintensität <strong>und</strong> Exportabhängigkeit) erhebliche<br />

Differenzen feststellen lassen. 5<br />

Hält man sich an M. Aglietta, so wäre<br />

allein die Tatsache, daß innerhalb des statistischen Konstrukts "Elektro<strong>und</strong><br />

Elektronikindustrie" unterschiedliche Gebrauchswerte mittels unterschiedlicher<br />

Produktionsprozesse hergestellt werden, kein Problem, das<br />

dazu zwingen würde, von diesem Konstrukt Abschied zu nehmen, denn<br />

"die Organisation von Unternehmen in einer industriellen Branche impliziert<br />

in keiner Weise eine vollkommene Ähnlichkeit in den Produktionsprozessen.<br />

Von diesem Standpunkt aus kann sich eine Branche auch<br />

schlicht als eine Ansammlung unterschiedlicher Produktionslinien präsentieren.<br />

Das sollte keinesfalls überraschen. Die Homogenisierung der Produktionsbedingungen<br />

findet ausschließlich in Wertbegriffen statt" (Aglietta<br />

1979, S. 290; eigene Übersetzung - DB/GM).<br />

Ernster wird die Lage, wenn man dem Fortgang der Argumentation<br />

Agliettas noch ein wenig Aufmerksamkeit schenkt. Für ihn ist nämlich die<br />

werttheoretisch begründete Angleichung der Produktions- <strong>und</strong> Austauschnormen<br />

ausschlaggebendes Kriterium. Seine "synthetische" Definition<br />

der industriellen Branche lautet entsprechend:<br />

"Die Branche ist der ökonomische Raum, der durch Kapitale geformt wird,<br />

die denselben Austausch- <strong>und</strong> Produktionsnormen unterworfen sind" (ebd.,<br />

S. 291; eigene Übersetzung - DB/GM).<br />

5 Auch Czada stellt sich angesichts dieser heterogenen Struktur die Frage, "ob<br />

<strong>und</strong> unter welchen Kriterien die Elektroindustrie überhaupt als ein einheitlicher<br />

Industriezweig anzusehen ist" (Czada 1969, S. 272).<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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