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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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Ebene des Arbeitsprozesses adäquat einschätzen zu können, kann so vermieden<br />

werden. 11<br />

Von Bedeutung sind ebenfalls die zuerst von Child vorgebrachten Einwände<br />

gegen die deterministische Erklärung von Unternehmensstrukturen<br />

durch Umweltbedingungen. Obwohl hier weder die an diese Kritik anknüpfende<br />

Literatur in gebührender Weise diskutiert, noch zur Weiterentwicklung<br />

dieses theoretischen Ansatzes beigetragen werden kann,<br />

erscheint uns die Einsicht wichtig, daß (Groß-)Unternehmen nicht als<br />

bloße Umweltanpasser zu verstehen, sondern ihre strategischen Möglichkeiten<br />

zur Umweltwahl <strong>und</strong> -Veränderung zu berücksichtigen sind.<br />

Schließlich ist der angesprochene Hinweis auf die inhärente Widersprüchlichkeit<br />

<strong>und</strong> Spannungsgeladenheit organisatorischer Regelungen außerordentlich<br />

wichtig. Offenk<strong>und</strong>ig gibt es nicht nur keinen "one best way" des<br />

Organisierens, sondern auch keine Organisationsstrukturen, die neben<br />

Stärken nicht auch Schwächen aufweisen. Reorganisationsmaßnahmen<br />

sind demnach immer nur scheinbar endgültige Problemlösungen, die keineswegs<br />

allein aufgr<strong>und</strong> des Wandels organisationsexterner Bedingungen<br />

unter Veränderungsdruck geraten. Organisationsformen, die eigentlich<br />

Probleme beseitigen sollen, scheinen vielmehr immer wieder aufs neue<br />

welche aufzuwerfen (s. Kapitel 8 <strong>und</strong> 9). Ein Gutteil des manageriellen<br />

Tagesgeschäfts dürfte mit Bemühungen ausgefüllt sein, diese Paradoxie<br />

jedweder organisatorischen Lösung zu bearbeiten.<br />

3.4 Zur historischen Entwicklung des Innovationsproblems in der<br />

Industrie<br />

Die organisationstheoretische Diskussion zur Innovationsproblematik<br />

verlief nicht im luftleeren Raum, sondern kann als Reaktion auf sich real<br />

vollziehende Veränderungen begriffen werden. Im folgenden soll deshalb<br />

auf die historische Entwicklung der "Institutionalisierung von Innovation"<br />

in der <strong>Unternehmensorganisation</strong> eingegangen werden.<br />

11 Allerdings muß hinzugefügt werden, daß zumindest die hier diskutierten organisationstheoretischen<br />

Ansätze dieses Potential nicht voll ausgeschöpft haben.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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