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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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nachlässigt. Trotz des Hervorhebens der Tendenz einer zunehmenden<br />

strategischen Forcierung der elastischen Potentiale der Technik bleibt die<br />

Perspektive insofern traditionell, als vor allem die Folgen des Einsatzes<br />

neuer Technologien im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen, nicht<br />

aber die Prozesse der Erzeugung dieser Technologien selbst. So recht also<br />

die Autoren u.E. haben, wenn sie hervorheben, daß die Unternehmen zunehmend<br />

stärker auf die flexiblen Potentiale der Technik denn auf die der<br />

Arbeitskraft setzen, so wenig reizen sie das in dieser These liegende Potential<br />

aus. Der strategische Bezug auf Technik im Prozeß systemischer<br />

Rationalisierung geht nämlich erheblich weiter, als Altmann u.a. (bislang<br />

zumindest) meinen. So genießt im Top-Management der Prozeß der Entwicklung<br />

neuer Technologien eine sehr hohe Priorität, weil nur die Entwicklung<br />

neuer Produkte <strong>und</strong> Verfahren erlaubt, den gestiegenen Anforderungen<br />

an Flexibilität <strong>und</strong> Ökonomisierung zu genügen. Dies gilt vor<br />

allem dann, wenn - wie etwa in der Elektro- <strong>und</strong> Elektronikindustrie - inkrementale<br />

wie radikale Innovationen einen hohen Einsatz wissenschaftlich-technischen<br />

Wissens erfordern <strong>und</strong> Produkt- <strong>und</strong> Prozeßinnovationen<br />

simultan vorangetrieben werden müssen.<br />

Die bislang nicht weiter getriebene Analyse der Erzeugungsprozesse neuer<br />

Technologien bei Altmann u.a. ist um so bedauerlicher, als, wie wir hoffen<br />

im folgenden zeigen zu können, der Prozeß wissenschaftlich-technischer<br />

Innovation im Zeichen verkürzter Produktlebenszyklen mindestens in<br />

zwei, wenn nicht drei Dimensionen strukturanalog der von Altmann u.a.<br />

für den Bereich der materiellen Produktion entwickelten Logik systemischer<br />

Rationalisierung verläuft (ohne daß wir die Differenzen dieser<br />

höchst unterschiedlichen "Produktionsprozesse" (in Sohn-Rethelscher Diktion:<br />

Hand- <strong>und</strong> Kopfarbeit) für irrelevant halten würden - s.u.). Um diese<br />

Strukturanalogie wenigstens anzudeuten: Zu vermuten ist immerhin (erstens),<br />

daß die Versuche einer Rationalisierung des Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsbereichs<br />

früher als im Bereich der materiellen Produktion auf<br />

den gesamten FuE-Prozeß <strong>und</strong> nicht auf einzelne Teile desselben bezogen<br />

waren, weil sich auch im Verständnis des (Forschungs-)Managements die<br />

Prozesse geistiger Arbeit nur unter Berücksichtigung ihres prozeßhaften<br />

Charakters rationalisieren lassen.<br />

Daneben (zweitens) wurde <strong>und</strong> wird zunehmend - insbesondere in hochriskanten<br />

"Technologiefeldern" - eine das einzelne Unternehmen über-<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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