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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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(4) Externe organisatorische Arrangements können als Versuch verstanden<br />

werden, die "effektive Unternehmensgrenze" (Williamson 1985) so zu<br />

ziehen, daß Eigentum <strong>und</strong> tatsächliche Verfügung über Produktionsmittel<br />

auseinanderfallen. Dazu wiederum ist es aus Sicht der dominanten Unternehmen<br />

sinnvoll, das bestehende Machtgefälle, das unter anderem aus der<br />

Unternehmensgröße resultiert, zu nutzen. Die Chancen, eigene Interessen<br />

in den vernetzten Strukturen durchsetzen zu können, sind nicht gleich verteilt.<br />

(5) Die Konkurrenzverhältnisse werden eine einschneidende Veränderung<br />

erfahren, da zukünftig nicht mehr einzelne Kapitale, sondern in immer<br />

stärkerem Umfang Netzwerke gegeneinander konkurrieren werden. Die<br />

Position des einzelnen Unternehmens wird verstärkt davon abhängen, in<br />

welche Netzwerke es in welchem Umfang <strong>und</strong> auf welche Weise eingeb<strong>und</strong>en<br />

ist. Dadurch werden kleinere <strong>und</strong> mittlere Unternehmen daran interessiert,<br />

am Erfolg der dominanten Unternehmen mitzuwirken, denn<br />

deren Stärke wird für das eigene Überleben wichtig. Folglich kann es für<br />

bestimmte Unternehmen sinnvoll sein, sich bewußt als abhängiges Unternehmen<br />

zu definieren <strong>und</strong> Autonomieverluste in Kauf zu nehmen, um die<br />

eigene Autonomie zu wahren. Aber auch Großunternehmen versuchen,<br />

durch das Überschreiten von Unternehmensgrenzen auf den Märkten<br />

neue Maßstäbe zu setzen (offensive Variante) oder das eigene Überleben<br />

zu sichern (defensive Variante). In jedem Fall werden damit Branchen<strong>und</strong><br />

Marktstrukturen berührt: "And, in some circumstances, large firms<br />

are joining together to create 'global Strategic partnerships' (...) that shift<br />

the very basis of competition to a new level - from firm vs. firm to rival<br />

transnational groupings of collaborators" (Powell 1990, S. 314).<br />

(6) Bei der Gestaltung unternehmensübergreifender Netzwerke läßt sich<br />

in bezug auf die in der Theoriebildung beständig gegeneinander gestellten<br />

Alternativen Markt oder Hierarchie keine eindeutige Tendenz feststellen.<br />

Je nach Situation, allgemeiner Unternehmensstrategie, Größe der beteiligten<br />

Unternehmen, spezifisch nationalen Bedingungen (Kartellgesetze, industrielle<br />

Beziehungen) etc., lassen sich unterschiedliche Formen externer<br />

organisationaler Arrangements identifizieren. Aussagen, die eine eindeutige<br />

Entwicklungsrichtung in die eine oder andere Richtung postulieren,<br />

sind somit zumindest in der Elektro- <strong>und</strong> Elektronikindustrie empirisch<br />

nicht gedeckt.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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