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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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joint-ventures als neuer Institutionalisierungsform umgewandelt werden,<br />

erscheinen somit als Ausdruck gelungener Zusammenarbeit. Insbesondere<br />

unter hochgradig unsicheren Umweltbedingungen scheint das joint-venture<br />

geeignet, verschiedene Risiken in ihrem Gefahrenpotential zu minimieren.<br />

Wiederum entlang den in Auseinandersetzung mit Child gewonnenen<br />

Risikodefinitionen wollen wir im folgenden einige typische Eigenschaften<br />

von joint-ventures diskutieren. Dabei orientieren wir die Darstellung<br />

an den jeweils zentralen strategischen Zielsetzungen, die zur Institutionalisierung<br />

von joint-ventures geführt haben.<br />

(a) Integrative Minimierung des Nachfrage- <strong>und</strong> des Innovationsrisikos:<br />

Die Notwendigkeit, sich verstärkt der Erzeugung von Innovationen zuzuwenden<br />

<strong>und</strong> der durch kürzere Produktlebenszyklen begründete Zwang,<br />

Produkte möglichst schnell weltweit anzubieten, drängt die Unternehmen<br />

zu einer integrierten Bewältigung des Innovations- <strong>und</strong> des Nachfragerisikos.<br />

Dies läßt sich auch an Gemeinschaftsunternehmen zeigen, die scheinbar<br />

nur auf einzelne Unternehmensbereiche bezogen sind.<br />

Motorola <strong>und</strong> Toshiba gründeten unlängst ein Gemeinschaftsunternehmen für die<br />

Produktion von 1-Megabit-Chips in Japan. Motorola erhofft sich dadurch den Zugang<br />

zu Toshibas Technologie der Datenspeicher (RAM-Chips). Toshiba wiederum<br />

erwartet sich einen Zugang zum Gebiet der Mikroprozessoren, bei denen Motorola<br />

<strong>und</strong> Intel den Markt dominieren. 76 Know-how-Transfer, Einstieg in den japanischen<br />

Markt <strong>und</strong> Aufholen des Innovationsvorsprungs von Konkurrenten erscheinen hier<br />

als nicht voneinander zu trennende Strategien.<br />

Ähnliches läßt sich, wie die folgenden Beispiele zeigen, auch in den Bereichen<br />

der Telekommunikation <strong>und</strong> der Nachrichtentechnik finden. Immer<br />

mehr Hardware-Hersteller drängen in den Software-Markt. Die Gründe<br />

dafür liegen darin, daß die Konzentration auf die Herstellung von Hardware<br />

den Markterfordernissen nicht mehr genügt (s. Abschnitt 5.3.2).<br />

Außerdem fordern die K<strong>und</strong>en immer häufiger Hard- <strong>und</strong> Software-Komplettlösungen,<br />

die aus einer Hand kommen sollen. Dies führt nicht nur zu<br />

zahlreichen Akquisitionen, sondern in verstärktem Maße auch zu jointventures<br />

von Software-Unternehmen mit Hardware-Herstellern.<br />

76 Mitsubishi Electric führt Chips aus den USA ein, VWD 17.12.87. Transpazifische<br />

Halbleiter-Kooperation, Börsen-Zeitung 17.12.86.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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