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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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schung <strong>und</strong> Entwicklung betreibenden Unternehmen nicht bekannt ist,<br />

verfügt man nur über Näherungswerte. Diese erlauben es nur, sich Vorstellungen<br />

über die Größenordnungen für Personal- <strong>und</strong> Finanzaufwendungen<br />

in der industriellen Forschung <strong>und</strong> Entwicklung zu machen, deren<br />

Realitätsgehalt jedoch nur durch weitere intensive, vor allem auch die Unternehmen<br />

selbst einbeziehende, quantitative Analysen kalkulierbar wird.<br />

Neben der Klassifikation nach Wirtschaftszweigen werden in der SV-Statistik<br />

die FuE-Aufwendungen im Wirtschaftssektor auch nach Erzeugnisbereichen<br />

untergliedert. Doch auch diese Zusammenstellungen sind nicht<br />

übermäßig aussagekräftig, da:<br />

"nach dieser Gliederung nur die Aufwendungen im Unternehmen insgesamt<br />

unterteilt werden (können). Entsprechende Angaben für einzelne<br />

Ausgabearten, die Finanzierung oder gar für das in FuE beschäftigte Personal<br />

sind nicht möglich" (BMFT 1988, S. 345).<br />

Darüber hinaus sind derartige Statistiken für unsere Zwecke gleichsam "zu<br />

hoch" angesetzt, da sie den Rückschluß auf einzelne Produkte bzw. Produktsparten<br />

nicht erlauben. Wird der Informationsgehalt der SV-Statistik<br />

durch diese Besonderheiten schon sehr stark eingeschränkt, können auf<br />

ihrer Basis wichtige, uns interessierende Zusammenhänge nicht oder nur<br />

sehr vermittelt rekonstruiert werden. So lassen sich z.B. mit den weitgehend<br />

anonymisierten <strong>und</strong> pauschalisierten Daten sowie der unspezifischen<br />

Differenzierung nach Betriebsgrößenklassen Konzentrationsprozesse in<br />

bestimmten Industriezweigen nicht nachvollziehen. Zudem werden durch<br />

die stark verzögerte Veröffentlichungsweise der SV-Wissenschaftsstatistik<br />

- die vollständigen Zahlen für das Jahr 1985 hegen erst seit dem Herbst<br />

1988 vor - aktuelle Tendenzen der Forschungsaktivitäten nur mit Verspätung<br />

nachvollziehbar.<br />

Hofft man, den aufgezeigten Problemen durch die Berücksichtigung der<br />

Unternehmensberichterstattung über den Ressourceneinsatz in FuE entgehen<br />

zu können, tauchen sofort neue Schwierigkeiten auf. So weist<br />

Brockhoff (1988) darauf hin, daß dabei "selten laufende Ausgaben <strong>und</strong><br />

Ausgaben für Investitionen getrennt" veröffentlicht würden <strong>und</strong> daß "in<br />

mehreren Fällen im Lauf der Zeit die Abgrenzungskriterien gewechselt"<br />

hätten (S. 41). Außerdem wird mit einigem Recht geargwöhnt, daß von<br />

den Unternehmen selbst erstellte Verlautbarungen <strong>und</strong> Bilanzen eher der<br />

Außendarstellung denn der Information dienen ("impression management").<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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