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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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daß es selbst für marktführende EDV-Unternehmen nicht mehr möglich<br />

ist, informationstechnologische Produkte ohne steigenden Vertriebsaufwand<br />

abzusetzen. Dieser Umstand dürfte in der gesamten Computerindustrie<br />

zu einer Gewichtsverlagerung in den Beschäftigtenstrukturen führen.<br />

7.4 Dezentralisierung industrieller Innovationspotentiale<br />

Eine bei fast allen Reorganisationsmaßnahmen der letzten Jahre geäußerte<br />

Absicht besteht darin, ganze Hierarchieebenen einzusparen <strong>und</strong><br />

zu dezentralisieren. Dieser Tendenz wird sich nach unserem Eindruck<br />

auch der FuE-Bereich nicht entziehen können. Aus zentralen Forschungsabteilungen<br />

entstehen bei immer zahlreicheren Unternehmen anwendungsnahe<br />

Entwicklungszentren, die eine größere Markt- <strong>und</strong> Fertigungsnähe<br />

sicherstellen sollen.<br />

Das schon erwähnte Beispiel der Umstrukturierung bei Siemens ist auch<br />

in dieser Hinsicht instruktiv <strong>und</strong> symptomatisch. Die zentrale Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung konzentriert sich dort nach der Reorganisation auf die<br />

konzerninterne Forschung <strong>und</strong> die Weiterentwicklung der Gr<strong>und</strong>lagen.<br />

Die eigentliche Produktentwicklung erfolgt dagegen dezentral in den einzelnen<br />

Unternehmensbereichen. Auf diese Weise stehen etwa 3.000 Forscher<br />

in der Zentralabteilung den weltweit mehr als 38.000 Entwicklern bei<br />

den Produktionsbereichen gegenüber. Hinzu kommen noch die über 1.000<br />

Techniker <strong>und</strong> Ingenieure der Zentralabteilung Produktion <strong>und</strong> Logistik,<br />

die allein für Prozeßinnovationen zuständig sind. Da dieser Bereich allerdings<br />

gegenüber den Werken keine Weisungsbefugnisse besitzt, trägt er<br />

nicht zur Beschneidung dezentraler Entscheidungskompetenzen bei.<br />

Eine ähnliche Dezentralisierungstendenz zeichnet sich beim Daimler-<br />

Benz-Konzern ab, zu dem bekanntlich auch das Elektrounternehmen AEG<br />

gehört. Betrieben wird dort eine Trennung von Forschung <strong>und</strong> Entwicklung,<br />

wobei es dem Zentralressort Forschung <strong>und</strong> Entwicklung obliegt,<br />

Konzernprogramme zu forcieren, Basistechnologien voranzutreiben <strong>und</strong><br />

neue Geschäftsfelder aufeubauen. Ziel dieses Konzepts ist es, technologische<br />

Synergien über alle Geschäftsbereiche hinweg zu realisieren. Damit<br />

besitzt das Zentralressort entscheidenden Einfluß auf die strategische<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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