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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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chen, ihren Zulieferern verstärkt Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsarbeiten<br />

zu übertragen, ohne dadurch jedoch ihre technologisch begründete Dominanz<br />

zu gefährden. Ein bevorzugtes Mittel hierfür ist die von den Abnehmern<br />

durchgeführte Aufteilung von Systemen in Systemkomponenten, die<br />

dann von einzelnen kleineren Unternehmen entwickelt werden (Entwicklungssegmentation).<br />

Das vollständige System-Know-how entsteht dabei<br />

erst beim Endhersteller. Diese Entwicklungsstrategie, die sich als stets labiles<br />

Gleichgewicht von systemischer Beherrschung <strong>und</strong> begrenzter Autonomie<br />

der abhängigen Unternehmen beschreiben läßt (vgl. Bieber, Sauer<br />

1991), ist insbesondere im Elektro- <strong>und</strong> Elektronikbereich anzutreffen. Potentiell<br />

resultieren diese neuen Formen der Kooperation bei der <strong>Technikentwicklung</strong><br />

in einer Restrukturierung ganzer Branchen. Sie können darüber<br />

hinaus dazu führen, daß für relevante Teile der Volkswirtschaft ein<br />

bislang ausschlaggebendes Mittel der Wahrung von unternehmerischer<br />

Autonomie, nämlich die Verfügung über wissenschaftlich-technisches Wissen,<br />

zwar eine wesentliche Voraussetzung für die weitere Teilnahme des<br />

Unternehmens am Markt darstellt, zugleich aber gewährleistet ist, daß dadurch<br />

die Position von Großunternehmen nicht gefährdet wird. Die Verfügung<br />

über wissenschaftlich-technisches Wissen wird somit - insbesondere<br />

für kleinere <strong>und</strong> abhängige Unternehmen - zu einer notwendigen, nicht<br />

aber hinreichenden Bedingung des Markterfolgs.<br />

In vielen Fällen ist die Implementation neuer Formen der unternehmensübergreifenden<br />

<strong>Technikentwicklung</strong> auf die Unterstützung durch Computer-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechniken (DFÜ, CAD, PPS u.a) angewiesen.<br />

Dabei kommt der technisch-organisatorischen Vernetzung von verschiedenen<br />

Unternehmen eine Vorrangstellung zu, in der Abhängigkeit <strong>und</strong><br />

Autonomie eine neue Qualität gewinnen. Vor allem aber wird die Vernetzung<br />

unterschiedlicher Unternehmensfunktionen (intern <strong>und</strong> extern), also<br />

die (unternehmensübergreifende) Kopplung verschiedener CA-Techniken,<br />

für den Erfolg integrativer Formen der <strong>Technikentwicklung</strong> in Zukunft<br />

ausschlaggebend sein. Verschiedene Studien über den Verbreitungsgrad<br />

einzelner CIM-Techniken belegen jedoch, daß die Entwicklung hier noch<br />

am Anfang steht, <strong>und</strong> eindeutige Aussagen über die Folgen für die Arbeits-,<br />

aber auch für die <strong>Unternehmensorganisation</strong> zur Zeit noch mit<br />

großen Unsicherheiten belastet sind (vgl. Schultz-Wild u.a. 1989; Lay,<br />

Michler 1990). So wird zwar bereits heute bei unternehmensübergreifenden<br />

Prozessen des Simultaneous Engineering ein reger Datenaustausch<br />

praktiziert, dieser vollzieht sich aber weitgehend noch nicht "on line". Al-<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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