08.03.2014 Aufrufe

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ternehmen (Geschäftsberichte, Bilanzen) <strong>und</strong> wird durch (freiwillige) Befragungen<br />

(SV-Wissenschaftsstatistik; Ifo-Innovationstest) oder aufgr<strong>und</strong><br />

von Meldungen entsprechend gesetzlicher Regelungen (B<strong>und</strong>esamt für<br />

Statistik, Deutsche B<strong>und</strong>esbank) ermittelt sowie im Bedarfsfall um Schätzungen<br />

ergänzt. Die Zahlen, die Auskunft über die Innovationspotentiale<br />

einzelner Wirtschaftssektoren geben sollen, werden fast ausschließlich von<br />

den Unternehmen produziert <strong>und</strong> unterliegen somit deren Kalkül. Ferner<br />

liegen die Daten häufig nur in hochaggregierter Form vor, <strong>und</strong> ihre Entstehung<br />

ist zumeist nur sehr schwer zu rekonstruieren. Dem ist - was oft<br />

genug unterlassen wird - bei der Interpretation dieser Daten Rechnung zu<br />

tragen.<br />

Üblicherweise basieren Analysen des Innovationspotentials von Unternehmen<br />

auf der Input-Messung der FuE-Kosten. Es werden dazu alle<br />

Aufwendungen erfaßt, die in solchen Unternehmenseinheiten anfallen,<br />

denen funktional vornehmlich Innovationsleistungen abverlangt werden.<br />

In der Regel sind das die Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsabteilungen. Dieses<br />

Vorgehen basiert auf zwei impliziten Annahmen, die seine Verwendbarkeit<br />

für die Erstellung von Innovationskennziffern entscheidend einschränken.<br />

(a) Die erste Unterstellung besteht darin, daß das Volumen des festgestellten<br />

Mitteleinsatzes für FuE ein aussagekräftiges Maß für die Charakterisierung<br />

des Innovationspotentials von Unternehmen <strong>und</strong> Wirtschaftssektoren<br />

sei. Die mit der Durchführung von FuE-Aktivitäten verb<strong>und</strong>ene<br />

generelle Ergebnisunsicherheit sowie die Zeit- <strong>und</strong> Kostenunsicherheit,<br />

die von der Entwicklung über die angewandte Forschung bis hin zur<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung zunehmen, lassen jedoch einen Rückschluß vom<br />

eingesetzten Mittelaufwand auf den Innovationserfolg nur bedingt zu.<br />

Darüber hinaus zeigt sich bei einem Blick in die Unternehmenspraxis eine<br />

weitere Unzulänglichkeit dieser Gleichsetzung. So reicht es für die Durchführung<br />

erfolgreicher Innovationsvorhaben keineswegs aus, nur die finanziellen<br />

Voraussetzungen für Investitionen zu schaffen. Technisches Knowhow<br />

<strong>und</strong> eine bereits bestehende Infrastruktur für entsprechende Forschungsaktivitäten<br />

sind ebenso wichtige Voraussetzungen wie der Aufbau<br />

eines Teams hochqualifizierter wissenschaftlich-technischer Arbeitskräfte<br />

<strong>und</strong> geeignete organisatorische Arrangements.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!