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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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fensive - mehr sein sollen, als bloße Strategien der Nachahmung oder der<br />

marginalen Modifikation (s. nebenstehende Abb. 3.4).<br />

Eine defensive Strategie kann dabei genauso forschungsintensiv sein wie<br />

eine offensive; der Unterschied zwischen beiden liegt wesentlich in der<br />

Beschaffenheit <strong>und</strong> dem gewählten Zeitpunkt der Innovation. Allerdings<br />

wird man wohl kaum ein Unternehmen finden (Kleinunternehmen vielleicht<br />

ausgenommen), das sich exklusiv auf eine Strategie festgelegt hat.<br />

Wahrscheinlicher ist der Fall, daß die Unternehmen je nach Situation von<br />

einer Strategie zu einer anderen wechseln oder in unterschiedlichen<br />

Marktsegmenten unterschiedliche Strategien verfolgen. Von großem Interesse<br />

ist dann die Frage, die leider durch die von Freeman vorgelegte<br />

Typologie zur Klassifizierung von Innovationsstrategien unbeantwortet<br />

bleibt, unter welchen Bedingungen diese verschiedenen Strategien jeweils<br />

zum Einsatz kamen oder kommen, sowie - noch wichtiger für die hier verfolgte<br />

Fragestellung - mit welchen internen <strong>und</strong> externen organisatorischen<br />

Konsequenzen diese Strategien verb<strong>und</strong>en sind.<br />

Resümierend läßt sich feststellen, daß sich die Eigenarten <strong>und</strong> Merkmale<br />

technologischer Innovationsprozesse im historischen Ablauf z.T. einschneidend<br />

verändert haben. Zu nennen sind vor allem zwei wesentliche<br />

Aspekte: die zunehmende Verwissenschaftlichung technologischer Innovationen<br />

<strong>und</strong> die mit der wachsenden Komplexität von Forschungs- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsaktivitäten einhergehende Bedeutungszunahme formaler Organisationen<br />

bei der Innovationsbewältigung gegenüber dem einzelnen Erfinder<br />

oder Forscher.<br />

Beobachter sind sich außerdem einig darüber, daß sich gegenwärtig in zentralen<br />

Technologiefeldern (z.B. in der Elektronik- <strong>und</strong> Halbleiterindustrie)<br />

die Geschwindigkeit der wissenschaftlich-technischen Entwicklung beschleunigt<br />

hat. Als Beleg dafür dient vor allem die Tendenz zu verkürzten<br />

Produktlebenszyklen,<br />

"<strong>und</strong> zwar sowohl auf den Gebieten klassischer Technik wie erst recht<br />

überall dort, wo die Halbleitertechnik, die Technik der integrierten Schaltkreise<br />

<strong>und</strong> die Digitaltechnik eine Rolle spielen. (...) Bei integrierten<br />

Schaltkreisen kann man damit rechnen, daß sich die Zahl der auf einem<br />

Chip untergebrachten Bauelemente alle vier Jahre verdoppelt <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

der Preis pro Funktion auf die Hälfte zurückgeht. Die Prozessoren<br />

<strong>und</strong> Speicher elektronischer Datenverarbeitungsanlagen, die diese inte-<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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