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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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verschärfenden Zwangs zur Produktion wissenschaftlich-technischer Innovationen<br />

bislang weitgehend vernachlässigt (vgl. Hack 1984). Außerhalb<br />

der engen Grenzen der Disziplin lassen sich aber Versuche feststellen, diesen<br />

Problemen Rechnung zu tragen.<br />

Innerhalb der sozial- <strong>und</strong> wirtschaftswissenschaftlichen Literatur scheinen<br />

am ehesten Konzepte der französischen Regulationsschule geeignet zu<br />

sein, diese Defizite zu beheben <strong>und</strong> sowohl organisationsstrukturelle Veränderungen<br />

wie die Verwissenschaftlichung der Produktion als Momente<br />

der industriell-kapitalistischen Entwicklung zu interpretieren <strong>und</strong> aufeinander<br />

zu beziehen. In den Kategorien dieser Schule können technologische<br />

<strong>und</strong> organisatorische Innovationen als Ausdruck der Krise eines bestimmten<br />

Akkumulationsregimes <strong>und</strong> der diesem korrespondierenden Regulationsformen<br />

<strong>und</strong> zugleich als mögliche Antworten auf diese Krise, als<br />

Vorboten eines neuen Akkumulationsregimes <strong>und</strong> neuer Regulationsformen<br />

begriffen werden.<br />

Akzeptiert man, wenn auch unter Vorbehalt, diese Konzepte, so ist die aktuelle<br />

Situation kapitalistischer Gesellschaften durch eine tiefgreifende<br />

Krise des fordistischen Akkumulationsmodells geprägt. Diese äußert sich<br />

darin, daß überkommene Formen der Massenproduktion angesichts neuartiger<br />

Marktanforderungen an Grenzen gestoßen sind. Die heute zu beobachtende<br />

Tendenz der fortschreitenden Verwissenschaftlichung der industriellen<br />

Produktion, die auf einer Inkorporation der wissenschaftlichtechnischen<br />

Entwicklung in die Unternehmensstruktur beruht, <strong>und</strong> die<br />

damit einhergehenden organisationsstrukturellen Veränderungen können<br />

durchaus als Momente einer Transformation des Industriekapitalismus interpretiert<br />

werden. Ob sich freilich neben den notwendigen technisch-wissenschaftlichen<br />

<strong>und</strong> organisationsstrukturellen Bedingungen der Lösung<br />

der Strukturkrise entwickelter kapitalistischer Industriegesellschaften auch<br />

die hinreichenden Bedingungen sozio-ökonomischer Art herausbilden, ist<br />

entscheidend vom Wandel <strong>und</strong> der Wandlungsfähigkeit des überkommenen<br />

Sozial- <strong>und</strong> Wirtschaftssystems abhängig. Manches spricht dafür, daß<br />

sich gegenwärtig Veränderungen dieser Art auf breiter Front vollziehen,<br />

auch wenn sich die auf gesamtgesellschaftlicher Ebene herausbildenden<br />

neuartigen Regulationsweisen bzw. institutionellen Arrangements von<br />

Land zu Land <strong>und</strong> von Ebene zu Ebene unterscheiden. So ist auf der Makroebene<br />

mit konkurrierenden Formen der Wirtschaftspolitik, auf der<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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