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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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7. Neue Formen der <strong>Unternehmensorganisation</strong><br />

Ein breiter Konsens scheint darüber zu bestehen, daß Industrieunternehmen<br />

tatsächlich unter veränderten Kontextbedingungen agieren müssen,<br />

die ihnen eine höhere Flexibilität <strong>und</strong> Innovationsfähigkeit abverlangen,<br />

ohne daß deshalb Qualitäts- <strong>und</strong> Kostengesichtspunkte vernachlässigt<br />

werden könnten. Daraus, so kann in der Wirtschaftspresse fast täglich<br />

nachgelesen werden, resultiert eine Verkürzung der Produktlebenszyklen<br />

bzw. eine Beschleunigung des technologischen Wandels, eine Zunahme<br />

der Produktvielfalt, eine Verringerung der Losgrößen <strong>und</strong> der Zwang zu<br />

erhöhter Lieferbereitschaft. Umstritten sind freilich die institutionellen<br />

Konsequenzen, die mit diesem Wandel der Konkurrenzbedingungen verb<strong>und</strong>en<br />

sind. So steht z.B. die These von der "Größe der Kleinen" (Aiginger,<br />

Tichy 1985), die parallel zur Krise der Massenproduktion eine Krise<br />

des Großunternehmens impliziert, in Konkurrenz zu der Auffassung, daß<br />

sich die Flexibilisierung überkommener Formen der Massenproduktion<br />

überwiegend im Rahmen großbetrieblicher Organisationsformen hält<br />

(Brandt 1986b). Um eine Auflösung dieser Kontroverse bemühen sich Ansätze,<br />

die unter dem Eindruck zunehmender Turbulenz der ökonomischen<br />

Umwelt den Beziehungen zwischen Groß- <strong>und</strong> Kleinunternehmen nachgehen<br />

<strong>und</strong> dabei die Bedeutung von Unternehmensnetzwerken als möglicher<br />

Alternative zwischen hierarchischen <strong>und</strong> marktvermittelten Transaktionen<br />

untersuchen (vgl. Thorelli 1986; Grabher 1988; Powell 1990). Uns geht es<br />

im folgenden darum, aufzuzeigen, mit welchen organisatorischen Strategien<br />

<strong>und</strong> Maßnahmen Großunternehmen der Elektroindustrie versuchen,<br />

den veränderten Kontextbedingungen zu begegnen.<br />

7.1 Funktionale versus divisionale Organisationsstruktur<br />

Fragen der Aufbauorganisation fanden in der Nachkriegsentwicklung der<br />

b<strong>und</strong>esdeutschen Wirtschaft schon einmal große Aufmerksamkeit. Ab<br />

dem Ende der 60er Jahre wurde in zahlreichen industriellen Großunternehmen<br />

die klassische funktionale oder verrichtungsorientierte Organisationsform<br />

durch die divisionale oder objektbezogene Organisationsstruk-<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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