08.03.2014 Aufrufe

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

mehr, als insbesondere im Bereich der science based industries verschiedene<br />

Formen der Kooperation von Unternehmen stets auch, mitunter sogar<br />

vorrangig, vorangetrieben werden, um die Risiken technologischer Innovationen<br />

zu minimieren <strong>und</strong> die Erträge durch möglichst globale <strong>und</strong><br />

schnelle Vermarktung zu optimieren.<br />

Gerade große Unternehmen verfolgen inzwischen Innovationsstrategien,<br />

die mittels vertikaler Integration den Zugang zu wissenschaftlich-technischen<br />

Potentialen anderer Länder bzw. Unternehmen eröffnen (Internationalisierung<br />

der Forschung) bzw. die - im technologischen Bereich<br />

immer unsichere - Kooperation auf eine sichere Basis stellen sollen (s.<br />

Kapitel 9). Sofern es sich um internationale Kooperationen handelt, geht<br />

diesem Prozeß in der Regel zunächst ein starkes Wachstum der Exporte,<br />

daran anschließend eine Internationalisierung der Produktion voraus<br />

(Oesterheld, Wortmann 1988, S. 4). Allerdings muß davon ausgegangen<br />

werden, daß die Bedeutung der hauptsächlich mit der Erzeugung neuer<br />

Technologien betrauten Unternehmensfunktionen nicht nur quantitativ,<br />

sondern auch qualitativ zunimmt, in der Elektroindustrie vor allem wegen<br />

der für einige Bereiche charakteristisch engen Verknüpfung von Produkt<strong>und</strong><br />

Prozeßinnovation <strong>und</strong> dem relativ hohen Gewicht der Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

13 (s. Abschnitt 6.8).<br />

Daß die Bedeutung der innovativen Unternehmensfunktionen zunimmt<br />

<strong>und</strong> die Erzeugung neuer Produkte <strong>und</strong> neuer Technologien zu einem zentralen<br />

Moment von Wettbewerbsstrategien aufgerückt ist, wird auch an<br />

den gravierenden Veränderungen der industriellen Sozialstruktur deutlich.<br />

Das Verhältnis von Wissenschaftlern <strong>und</strong> Ingenieuren einerseits <strong>und</strong> Beschäftigten<br />

in Produktion <strong>und</strong> industrieller Dienstleistung andererseits<br />

verschiebt sich in vielen Branchen zugunsten der erstgenannten Berufsgruppen.<br />

Zum einen sinkt dort die Zahl der in der Produktion beschäftigten<br />

Arbeitskräfte aufgr<strong>und</strong> fortschreitender Rationalisierung relativ, mitunter<br />

auch absolut ab. 14<br />

Zum anderen nimmt umgekehrt der Anteil der<br />

13 Sony gibt beispielsweise 25 % seines FuE-Etats (1989 1,01 Mrd. Dollar = 6 %<br />

vom Umsatz) für sog. "precompetitive research" aus (vgl. Business Week 25.6.90,<br />

S. 28). Siemens gibt in seinem Geschäftsbericht für 1989 einen Anteil von 7 %<br />

der FuE-Aufwendungen für "anwendungsnahe Gr<strong>und</strong>lagenforschung" an.<br />

14 Dieser Trend in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland wird überlagert bzw. verschärft<br />

durch den wachsenden Anteil der Auslandsproduktion, wobei oftmals<br />

zunächst Low-Tech-Produkte <strong>und</strong> -Produktionen ins Ausland verlagert werden.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!