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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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sungen des Subsumtionstheorems Abstand zu nehmen. Soweit wir sehen,<br />

beziehen sich seine Versuche einer neuerlichen Revision auf (1) den Status<br />

des Subsumtionstheorems selbst, (2) die mit ihm verb<strong>und</strong>ene Fixierung<br />

auf materielle Produktionsprozesse <strong>und</strong> (3) die Annahme einer mehr oder<br />

weniger bruchlosen Durchsetzung der kapitalistischen Entwicklungslogik.<br />

Die Probleme des Subsumtionstheorems führten ihn u.a. zu einer Auseinandersetzung<br />

mit der "labour process debate", der Regulationsschule <strong>und</strong><br />

der Organisationsforschung. Die Beschäftigung mit diesen sehr disparaten<br />

Strängen der Theoriebildung erbrachte zwar keine Lösung für eines der<br />

Hauptprobleme der Subsumtionstheorie - die Vermittlung zwischen Theorie<br />

<strong>und</strong> Empirie -, resultierte aber in der Entwicklung von Fragestellungen,<br />

die bislang in der industriesoziologischen Diskussion weitgehend vernachlässigt<br />

werden.<br />

Das am Frankfurter Institut für Sozialforschung unter maßgeblicher Mitwirkung<br />

von Brandt entwickelte "Theorem der reellen Subsumtion der Arbeit<br />

unter das Kapital", meist kurz "Subsumtionstheorem" genannt, hat<br />

weit über den engen Kreis der Mitarbeiter des Instituts hinaus industriesoziologische<br />

Forschung in der B<strong>und</strong>esrepublik beeinflußt. Dieser Ansatz,<br />

der unmittelbar <strong>und</strong> mittelbar ("Markt- <strong>und</strong> Produktionsökonomie" (Sohn-<br />

Rethel)) an zentrale Kategorien der Kritik der Politischen Ökonomie anknüpft,<br />

erfreute sich unter Industriesoziologen <strong>und</strong> Gesellschaftstheoretikern<br />

bis in die 80er Jahre hinein großer Reputation. Insbesondere die Begriffe<br />

der "Markt- <strong>und</strong> Produktionsökonomie" haben Eingang in viele industriesoziologische<br />

Studien gef<strong>und</strong>en (vgl. Altmann u.a. 1982; Sauer 1983,<br />

S. 66; Kern, Schumann 1984, S. 20), auch wenn damit keine Übernahme<br />

des theoretischen Bezugsrahmens "der Frankfurter" verb<strong>und</strong>en war (vgl.<br />

Kern 1982; Altmann u.a. 1982, S. 311; etwas skeptischer Lutz, Hirsch-<br />

Kreinsen 1987, S. 160).<br />

Dennoch war das Theorem der reellen Subsumtion der Arbeit unter das<br />

Kapital stets Gegenstand lebhafter Diskussionen. Es gehörte vor allem<br />

durch die Leistungslohnstudie (Schmiede, Schudlich 1976) <strong>und</strong> die sog.<br />

"Computerstudien" (Brandt u.a. 1978; Benz-Overhage u.a. 1982) für einige<br />

Zeit zum mainstream industriesoziologischer Theoriebildung <strong>und</strong> Forschung.<br />

Inzwischen haben die Auseinandersetzungen um das Subsumtionstheorem<br />

- entgegen der Wahrnehmung Rammerts (1988, S. 30) - jedoch<br />

eher den Charakter von Nachhutgefechten. Zutreffend ist wohl die Einschätzung<br />

Malschs, daß die Thesen, die im Anschluß an das Subsumtions-<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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