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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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Volumen von 14 bis 16 Mrd. DM <strong>und</strong> lagen damit etwa doppelt so hoch<br />

wie die Nettoinvestitionen der Branche. Tabelle 6.4 verdeutlicht auch, daß<br />

die FuE-Aufwendungen zwar mit unterschiedlichen Steigerungsraten, dafür<br />

aber kontinuierlich anwachsen, während die Entwicklung der Ausgaben<br />

für Sachinvestitionen eine diskontinuierliche Bewegung mit teilweise<br />

sogar negativen Raten zeigt. Einiges spricht somit für die These der stärkeren<br />

Konjunkturabhängigkeit von Investitionsentscheidungen. Allerdings<br />

darf nicht übersehen werden, daß auch die Zuwachsraten der FuE-Ausgaben<br />

in der letzten Krisenperiode der Elektroindustrie zwischen 1981 <strong>und</strong><br />

1983 rückläufig waren. Auch die stetig wachsenden Mehrausgaben für FuE<br />

sind folglich nicht konjunkturunabhängig, wenn auch ihre Schwankungsbreite<br />

geringer zu sein scheint als die der Investitionsausgaben.<br />

Für den Zeitraum der 70er Jahre <strong>und</strong> für die erste Hälfte der 80er Jahre<br />

läßt sich feststellen, daß die Innovationspolitik der Unternehmen zu einer<br />

absoluten <strong>und</strong> relativen Zunahme der FuE- gegenüber den Investitionsausgaben<br />

geführt hat. Zumindest für diese Phase läßt sich also unsere<br />

These einer Veränderung in der Hierarchie der Unternehmensziele belegen.<br />

Inwieweit der außergewöhnlich hohe Zuwachs bei den Investitionen<br />

zwischen 1983 <strong>und</strong> 1985 hier einen erneuten Umschwung einleitet, muß<br />

abgewartet werden. Allerdings sprechen vorliegende Zahlen für den Zeitraum<br />

von 1985 bis 1987 nicht für eine Trendwende. Nach den Angaben des<br />

Statistischen B<strong>und</strong>esamts lagen die Steigerungsraten in dieser Phase bei<br />

ca. 25 % bei den FuE-Ausgaben gegenüber ca. 14 % bei den Investitionen.<br />

Beim Vergleich zwischen FuE-Aufwendungen <strong>und</strong> Investitionen sind zwei<br />

Dinge zu beachten: Zum einen enthalten die unter "Ausgaben für FuE"<br />

subsumierten Beträge sowohl Personal- als auch Sachkosten, also Sachinvestitionen<br />

für Geräte, Gebäude etc., die nur den FuE-Abteilungen dienen.<br />

35<br />

Man könnte also eine Unvergleichbarkeit beider Kostenfaktoren<br />

35 Dabei liegt der Anteil für Personalaufwendungen an den gesamten FuE-Ausgaben<br />

in der Elektrotechnischen Industrie (1981: 60,7 %; 1983: 58,7 %) einige<br />

Prozentpunkte über denjenigen des Verarbeitenden Gewerbes (1981: 55,4 %;<br />

1983: 55,1 %). Diese Werte, die auf Gr<strong>und</strong>lage von SV-Daten berechnet wurden,<br />

sprechen somit für eine niedrigere "organische Zusammensetzung" des<br />

FuE-Kapitals in der Elektroindustrie gegenüber dem Verarbeitenden Gewerbe.<br />

Allerdings fehlt es an betrieblichen Fallstudien über die internen FuE-Kostenstrukturen,<br />

mit deren Hilfe man dieser Vermutung weiter nachgehen könnte.<br />

Von Interesse wären derartige Untersuchungen z.B. für die Überprüfung der<br />

These eines zunehmenden Apparatebezugs der Wissenschaft.<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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