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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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<strong>und</strong> Schumann (vgl. Bechtle, Lutz 1989): Sehen letztere den Zug der Zeit<br />

eindeutig in Richtung einer umfassenden "Rehabilitierung" der (verbliebenen)<br />

Produktions- bzw. Dienstleistungsarbeit im Sinne eines "Endes der<br />

Arbeitsteilung" abfahren (allerdings bei verschärfter externer Segmentation),<br />

so sind Altmann u.a. in bezug auf die Folgen systemischer Rationalisierungsstrategien<br />

für die Beschäftigten erheblich skeptischer. Dabei legen<br />

sie sich freilich nicht auf eine Position fest, derzufolge der neue Rationalisierungstyp<br />

nur eine Verschärfung der problematischen Entwicklungen<br />

darstellt, die aus der Geschichte der Rationalisierung nur allzu gut bekannt<br />

sind. Vielmehr betonen sie, daß der neue Typus von Rationalisierung<br />

- mindestens auf der strategischen Ebene - gleichsam in Dimensionen<br />

vorstößt, die mit traditionellen industriesoziologischen Erklärungsversuchen<br />

kaum mehr zu begreifen sind (vgl. Altmann u.a. 1986, S. 194 ff., S.<br />

201 ff.).<br />

Zunächst verweist der am <strong>ISF</strong> vertretene Begriff systemischer Rationalisierung<br />

auf drei Dimensionen der Rationalisierung, die bislang in sozialwissenschaftlichen<br />

Untersuchungen bestenfalls am Rande angesprochen<br />

wurden. So wird - in Übereinstimmung mit Baethge <strong>und</strong> Oberbeck - (erstens)<br />

der primär gesamtsystembezogene Ansatz systemischer Rationalisierung<br />

thematisiert, der darauf gerichtet ist, "betriebliche Teilprozesse<br />

zunächst in datentechnischen Dimensionen zu erfassen, organisatorisch<br />

neu zu ordnen <strong>und</strong> letztlich datentechnisch zu vernetzen" (ebd., S. 191).<br />

Nicht der einzelne Arbeitsschritt ist die Zielgröße von Rationalisierungsstrategien,<br />

sondern der gesamte Produktionsprozeß bzw. darüber hinaus<br />

der gesamte Prozeß der Kapitalverwertung (vom Kauf von Rohmaterialien<br />

<strong>und</strong> Zulieferprodukten bis hin zum Verkauf der Waren <strong>und</strong> den sich daran<br />

anschließenden Rückkopplungseffekten; vgl. etwa Deiß u.a. 1989).<br />

Erheblich stärker als bei Baethge <strong>und</strong> Oberbeck werden (zweitens) die<br />

Wirkungen des neuen Rationalisierungtyps auf zwischenbetriebliche Zusammenhänge<br />

herausgearbeitet. Dies schließt beispielsweise eine gr<strong>und</strong>legende<br />

Neustrukturierung der Abnehmer-Zulieferer-Beziehung ein, die<br />

von einer Verringerung der Fertigungstiefe beim Abnehmer bis hin zu<br />

neuen Anforderungen an die FuE, die Qualitätssicherung <strong>und</strong> die Logistik<br />

der Zulieferunternehmen reichen können (vgl. auch Bieber, Sauer 1991).<br />

Kennzeichnend ist in dieser Perspektive jedoch die über den eigenen (Abnehmer-)Betrieb<br />

hinausweisende Perspektive der technisch-organisatori-<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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