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Technikentwicklung und Unternehmensorganisation - ISF München

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7.2 Modifikation divisionaler Unternehmensstrukturen<br />

Folgt man den Verlautbarungen, mit denen Unternehmen der Elektro<strong>und</strong><br />

Elektronikindustrie ihre gegenwärtig zu beobachtenden Reorganisationsmaßnahmen<br />

begleiten (lassen), so steht bei den avisierten Veränderungen<br />

von Organisationsstrukturen der Gedanke einer Steigerung der<br />

Innovationsfähigkeit, der Flexibilität <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Marktorientierung<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Traditionelle Rationalisierungsziele wie Kosteneinsparung<br />

<strong>und</strong> höhere Effizienz werden zwar auch genannt, aber ungleich<br />

weniger betont als die innovations-, markt- <strong>und</strong> flexibilitätsbezogenen<br />

Zielsetzungen. Häufig ist in diesem Zusammenhang auch von der strategischen<br />

Ausrichtung als Technologie-Unternehmen oder Technologie-Konzern<br />

die Rede, womit "die strategische Bereitschaft <strong>und</strong> Fähigkeit der Unternehmung<br />

zur Aufnahme <strong>und</strong> Entwicklung neuer oder neuartiger Produktionsprozesse<br />

<strong>und</strong> Produkte <strong>und</strong> damit erhöhte Wachstumsraten"<br />

(Kuhn 1989, S. 91) signalisiert werden sollen.<br />

Wir vermuten - unter Berücksichtigung unternehmensspezifischer Unterschiede<br />

- hinter den meisten der aktuell verfolgten Reorganisationsstrategien<br />

die Absicht, durch Veränderungen der bestehenden Arbeitsteilung<br />

zwischen den Geschäftsbereichen, den Zentralbereichen <strong>und</strong> der Unternehmensleitung<br />

den Zentralisationsgrad der divisionalen <strong>Unternehmensorganisation</strong><br />

zu senken. Davon versprechen sich die Unternehmensleitungen<br />

einerseits eine Steigerung des Flexibilitäts- <strong>und</strong> Innovationspotentials,<br />

um rasch auf neue Marktentwicklungen reagieren zu können, andererseits<br />

aber auch eine Erhöhung der Transparenz, die trotz einer Dezentralisierung<br />

von Entscheidungskompetenzen eine zentrale Steuerung <strong>und</strong> Kontrolle<br />

des Gesamtunternehmens ermöglicht. Abgesichert werden diese<br />

Kontrollbefugnisse in einigen Fällen durch eine gegenläufige Zentralisierungs-<br />

<strong>und</strong> Konzentrationstendenz auf der Finanz- <strong>und</strong> Strategieebene, die<br />

ihren Ausdruck in der Etablierung von Holdings findet (Poutrel, Queisser<br />

1990). Schließlich dürften auch geringere Kosten durch Einsparungen im<br />

sogenannten "Overhead"-Bereich eine Rolle spielen.<br />

Der Zentralisationsgrad divisionalisierter Unternehmen ist u.a. abhängig<br />

vom Autonomiegrad der einzelnen Geschäftsbereiche, von Anzahl, Größe<br />

<strong>und</strong> Diversifikationsgrad der Geschäftsbereiche sowie von der Komplexität<br />

der Steuerungsinstrumente (Bühner 1989b, S. 123). Eine zentrale divisionalisierte<br />

oder Geschäftsbereichsorganisation wäre demnach durch<br />

Bieber/Möll (1993): <strong>Technikentwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmensorganisation</strong>.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-67890

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