14.11.2012 Aufrufe

RENEWBILITY „Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext ...

RENEWBILITY „Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext ...

RENEWBILITY „Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Institut für Verkehrsforschung<br />

- 186 -<br />

Transporte der Sekundärenergieträger – soweit erforderlich – einbezogen, d.h. das<br />

Entstehen der Rest- und Abfallstoffe liegt außerhalb der Systemgrenze.<br />

Bei Bioenergie aus ein- und mehrjährigen Energiepflanzen wird dagegen der Anbau<br />

und die Ernte von Biomasse und auch Hilfsenergien (z.B. Diesel) und Einsatzstoffe<br />

(z.B. Dünger) berücksichtigt. Die Transporte der Rohstoffe sowie deren nachfolgende<br />

Konversion (z.B. Biogasanlage, Hackschnitzel- oder BtL-Herstellung) und Transporte<br />

der Sekundärenergieträger sind – soweit erforderlich – ebenfalls einbezogen.<br />

Ebenfalls relevant für die Bioenergie-Vorketten von Anbaubiomasse sind<br />

Landnutzungsänderungen (land use changes = LUC), die sowohl direkt (dLUC) wie<br />

auch indirekt (iLUC) auftreten und erhebliche – positive wie negative – Auswirkungen<br />

auf die THG-Bilanzen haben können (vgl. ÖKO 2008b).<br />

3.6.2 Allokation von Koppelprodukten in Vorketten<br />

Der Umgang mit Koppel- und Nebenprodukten z.B. bei Kraft-Wärme-Kopplung,<br />

Raffinerien, Ölmühlen usw. ist eine wichtige Determinante bei der Lebenswegbilanzierung.<br />

Während in den letzten Jahren vorwiegend Koppelprodukte über Gutschriften durch<br />

Äquivalenzprozesse oder ökonomische Allokation abgebildet wurden, geben die EU-<br />

Richtlinien zu Kraft-Wärme-Kopplung und Biokraftstoffen nun definitive Bilanzierungsregeln<br />

vor 24 : die energiebezogene Allokation auf Basis von Heizwertäquivalenten.<br />

Alle Vorketten in GEMIS sind für Renewbility auf Basis dieser Methodik best<strong>im</strong>mt.<br />

3.6.3 Kostenbilanzierung und Energieträgerpreise für Vorketten<br />

In GEMIS gibt es zwei Ebenen für die Energieträgerpreise und die Kostenbilanzierung.<br />

� Im ersten Fall sind die ökonomischen Kenndaten der Einsatzstoffe als<br />

Produktpreise in der GEMIS-Datenbank hinterlegt. Dies gilt für fossile Energieträger<br />

sowie für ausgewählte biogene Rohstoffe. Die Daten werden einheitlich auf<br />

€2005 bezogen unabhängig davon, ob sie für das Basisjahr 2005 oder für spätere<br />

Szenario-Zeitpunkte gelten. Die Daten zu den künftigen Energieträgerpreisen<br />

wurden für das Basisszenario aus der Literatur abgeleitet.<br />

� Die zweite Ebene betrifft die Energieträger oder Stoffe, für die keine (Markt)Preise<br />

zur Verfügung stehen. In diesem Fall berechnet GEMIS die Kosten der Energieträgerbereitstellung<br />

über Investitions-, fixe Jahres-, variable und Einsatzstoff-<br />

Kosten berechnet. Dabei wird ein einheitlicher Kapitalzinssatz verwendet.<br />

Bei der Energiebereitstellung wird differenziert in Haushaltspreise und Industriepreise,<br />

letztere ohne Mehrwertsteuer. Die Energieträgerpreise für Haushalte sowie für<br />

Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD) sind inklusive Mehrwertsteuer und<br />

24 Zur KWK-Bilanzierung siehe ÖKO (2008a). Die EU-Richtlinie zur Förderung Erneuerbarer Energien (EU 2009) legt<br />

entsprechende Regeln für die THG-Bilanzen von flüssigen Bioenergieträgern fest.<br />

Endbericht, Teil 1<br />

Dezember 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!