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RENEWBILITY „Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext ...

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Institut für Verkehrsforschung<br />

- 267 -<br />

Wasserdampf katalytisch zu Wasserstoff und Kohlenstoffoxiden umgesetzt<br />

werden.<br />

� Bei der Pyrolyse (d. h. Verflüssigung) werden feste Bioenergieträger unter<br />

möglichst hoher Ausbeute zu flüssigen Komponenten umgewandelt (z. B. zu<br />

sog. Pyrolyseöl). Grundlage dafür ist die pyrolytische Zersetzung der<br />

organischen Stoffe bei hohen Temperaturen sowie unter Sauerstoffabschluss.<br />

Während das Pyrolyseöl generell direkt genutzt werden könnte, ist das<br />

Pyrolyseslurry (d. h. Gemisch aus Pyrolseöl und -koks) für eine anschließende<br />

Vergasung geeignet.<br />

5.3.2 Technologien für die Bereitstellung ausgewählter Biokraftstoffe<br />

Hydrierte pflanzliche und tierische Öle und Fette<br />

Eine weitere Möglichkeit (neben der Ver-/Umesterung pflanzlicher und tierischer Öle<br />

und Fette) Öle durch chemische Umwandlung an die Eigenschaften fossiler Kraftstoffe<br />

und damit an die vorhandenen Motoren anzupassen, stellt die katalytische Reaktion<br />

mit Wasserstoff (d. h. die Hydrierung) dar. Derartige hydrierte biogene Öle werden<br />

auch als HVO (Hydrogenated bzw. Hydrotreated Vegetable Oils) bezeichnet.<br />

Zur Herstellung von hydrierten pflanzlichen und tierischen Ölen und Fetten werden<br />

zwei Herstellungsarten unterschieden: die gemeinsame Hydrierung von mit<br />

Mineralölkomponenten in herkömmlichen Raffinerien und die Hydrierung ausschließlich<br />

von in speziellen Anlagen; beide Varianten werden nachfolgend diskutiert. Ziel dieser<br />

Verfahren ist es, einen dieselähnlichen Kraftstoff teilweise oder ganz auf Basis<br />

biogener Energieträger zu produzieren und zugleich die vorhandenen Distributionsund<br />

Vermarktungsstrukturen der Mineralölwirtschaft zu nutzen. Die Literatur- und<br />

Referenzverweise zu nachstehenden Erläuterungen können /1/ entnommen werden.<br />

Hydrierung in Mineralölraffinieren<br />

Aus mineralischem Rohöl werden in einer Mineralölraffinerie durch Entsalzung,<br />

atmosphärische Destillation und Vakuumdestillation sowie weitere<br />

Verarbeitungsschritte (z. B. Hydrierung, Cracken) u. a. die Hauptprodukte Benzin und<br />

Mitteldestillat (d. h. Heizöl, Diesel) hergestellt. Als Zwischenstufe entsteht nach<br />

Entsalzung, atmosphärischer Destillation und Vakuumdestillation des Rückstandes<br />

sogenanntes Vakuumgasöl. Diesem Vakuumgasöl können Raps- oder andere<br />

Pflanzenöle in Anteilen bis zu etwa 30 % beigemischt werden.<br />

Das Verfahren basiert ursprünglich auf zwei Verfahrensschritten, dem Hydrotreating<br />

und dem Hydrocracking. Im sogenannten Hydrotreater werden die Heteroatome (d. h.<br />

Schwefel (S), Sauerstoff (O), Stickstoff (N)) des Pflanzenöls unter Einbindung von<br />

Wasserstoff (d. h. Hydrierung) aus den Molekülen entfernt. Es entstehen<br />

Kohlenwasserstoffe sowie die gasförmigen Rückstände Schwefelwasserstoff (H2S),<br />

Wasser (H2O) und Ammoniak (NH3). Die entstandenen Kohlenwasserstoffketten<br />

werden <strong>im</strong> Hydrocracker wiederum unter Wasserstoffeinbindung (d. h. Hydrierung) in<br />

Endbericht, Teil 1<br />

Dezember 2009

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