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RENEWBILITY „Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext ...

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Institut für Verkehrsforschung<br />

- 266 -<br />

Mikroorganismen und damit durch biologische Prozesse. Für eine Kraftstoffproduktion<br />

sind dabei die nachfolgend aufgeführten Routen relevant:<br />

� Durch alkoholische Gärung (d. h. aerobe Fermentation) erfolgt die Konversion<br />

von zellulose-, stärke- und zuckerhaltiger Biomasse, wobei die Kohlenhydrate<br />

mit Hilfe von Mikroorganismen (z. B. Hefe) gespalten und über mehrere<br />

Zwischenprodukte zu Ethanol umgewandelt werden. Während zuckerhaltige<br />

Biomasse direkt vergoren werden kann, müssen stärkehaltige Energieträger<br />

zunächst enzymatisch in Zucker umgewandelt werden. Gleiches gilt für<br />

zelluloseartige Bestandteile, die vor der Fermentation einer Hydrolyse<br />

unterzogen werden. Nach der Fermentation wird das in der sog. fermentierten<br />

Maische enthaltene Ethanol über Destillation, Rektifikation und Entwässerung<br />

gereinigt.<br />

� Bei der anaeroben Fermentation (d. h. Vergärung unter Sauerstoffabschluss)<br />

findet die Konversion von organischen Substraten zu einem Gasgemisch (sog.<br />

Biogas) statt, das zu Großteilen aus Methan besteht. Die Vergärung besteht<br />

aus mehreren Teilprozessen, wobei organische Verbindungen durch<br />

säurebildende und methanbildende Bakterien abgebaut werden. Für den<br />

Einsatz als Kraftstoff wird das Biogas entsprechend durch Gasreinigung auf<br />

Erdgasqualität aufbereitet. Biogas kann ebenso über die Dampfreformierung zu<br />

Synthesegas konditioniert werden.<br />

Thermo-chemische Erzeugung<br />

Durch eine thermo-chemische Konversion erfolgt die Umwandlung organischer Stoffe<br />

(<strong>im</strong> Regelfall biogener Festbrennstoffe) maßgeblich unter dem Einfluss von Wärme in<br />

flüssige und/oder gasförmige Sekundärenergieträger mit definierten Eigenschaften.<br />

Dabei sind für die Kraftstofferzeugung folgende Konversionsrouten von Bedeutung:<br />

� Über die Route der Vergasung wird Biomasse bei hohen Temperaturen (600<br />

bis 1.500 °C) und unterstöchiometrischer Zufuhr eines sauerstoffhaltigen<br />

Vergasungsmittels (wie Luft, Sauerstoff oder Wasserdampf) möglichst<br />

vollständig in gasförmige Energieträger umgewandelt /84/. Je nach<br />

Vergasungsmittel kann die partielle Oxidation des Einsatz¬materials die<br />

notwendige Wärme für die endothermen Reaktionsschritte liefern, so dass eine<br />

Energiezufuhr von außen nicht erforderlich ist (d. h. autotherme Vergasung).<br />

Wird die erforderliche Prozesswärme durch Wärmeträger oder Beheizung von<br />

außen zugeführt, liegt eine allotherme Vergasung vor. Über eine anschließende<br />

Gasreinigung und -konditionierung kann das bei der Vergasung entstehende<br />

Rohgas so aufbereitet werden, dass es in einer Synthese zu flüssigen oder<br />

gasförmigen Kraftstoffen (z. B. Methanol, Fischer-Tropsch, D<strong>im</strong>ethylether,<br />

Synthetic Natural Gas) umgewandelt oder weiter zu einem gasförmigen<br />

Kraftstoff (z. B. Wasserstoff) aufbereitet werden kann. Daneben besteht die<br />

Option der Dampfreformierung, bei der die in gasförmigen Bioenergieträgern<br />

(z. B. Rohgas aus der Vergasung) enthaltenen Kohlenwasserstoffe mit<br />

Endbericht, Teil 1<br />

Dezember 2009

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