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RENEWBILITY „Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext ...

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Institut für Verkehrsforschung<br />

- 287 -<br />

Aufbereitung zu Biomethan<br />

Um das erzeugte Gas nach der Methanisierung in das Erdgasnetz einspeisen zu<br />

können, muss das Gas qualitativ den Ansprüchen des Gasnetzes genügen. Nach der<br />

Methanisierung ist daher eine Aufbereitung des Roh-Biomethans notwendig. Diese<br />

Aufbereitung umfasst <strong>im</strong> Wesentlichen die Entfernung von CO2 aus dem Gas und eine<br />

Gastrocknung. Für beide Prozessschritte sind diverse Techniken am Markt verfügbar<br />

und finden in den verschiedensten Bereichen wie der Biogasaufbereitung, der<br />

Kunststoffindustrie aber auch der Aufbereitung von Kohlegas Anwendung.<br />

Kohlendioxidentfernung. Mit Blick auf die Kohlendioxidentfernung kann generell<br />

zwischen absorptiven und adsorptiven Verfahren unterschieden werden.<br />

� Adsorptive Verfahren wie die Pressure Swing Adsorption (DWA) oder die<br />

Temperature Swing Adsorption (TSA), bei denen Kohlendioxid unter anderem<br />

an Aktivkohle oder Zeolithen adsorbiert wird, sind jedoch aufgrund hoher<br />

spezifischer Aufwendungen (bezogen auf den Kohlendioxiddurchsatz) für die<br />

Aufbereitung von Roh-Biomethan weniger geeignet. Diese Verfahren kommen<br />

<strong>im</strong> Wesentlichen bei kleinen Anlagengrößen (und geringeren<br />

Kohlendioxidströmen) wie zum Beispiel bei der Aufbereitung von Biogas zum<br />

Einsatz, wo ihre verhältnismäßig geringen Investitionskosten maßgeblichen<br />

Einfluss auf die Wahl geeigneter Verfahren haben.<br />

� Absorptive Verfahren zur Kohlendioxidentfernung können in physikalische und<br />

chemische Absorptionsprozesse eingeteilt werden. Bei der physikalischen<br />

Absorption wird Kohlendioxid aufgrund seiner hohen Löslichkeit <strong>im</strong><br />

Lösungsmittel <strong>im</strong> Vergleich zu Methan aus dem Gasstrom absorbiert. Bei der<br />

chemischen Absorption reagiert das Kohlenmonoxid mit dem Waschmedium<br />

und bildet so flüssige Verbindungen, die mit dem verbleibenden Waschmedium<br />

abtransportiert werden. Zwei bedeutende physikalische Absorptionsprozesse<br />

sind der Rectisolprozess® von Linde sowie der Selexolprozess® von Dow<br />

Chemicals. Aminwäschen sind den chemischen Absorptionsprozessen<br />

zuzuordnen.<br />

Um das Roh-Biomethan zu trocken, wird dieses zunächst unter den Taupunkt<br />

abgekühlt. Um die Kondensationsrate zu verbessern, kann das Gas vorab kompr<strong>im</strong>iert<br />

werden. Um das Gas bei Bedarf noch weiter zu trocknen, können wie auch bei der<br />

Kohlendioxidentfernung absorptive wie auch adsorptive Verfahren eingesetzt werden.<br />

Da adsorptive Verfahren jedoch meist durch hohe Betriebsaufwendungen gekennzeichnet<br />

sind, erscheinen absorptive Verfahren bei der thermo-chemischen Biomethanproduktion<br />

vorteilhaft. Ein bedeutendes absorptives Verfahren zur Gastrocknung ist die<br />

Absorption von Wasser in einem glykolhaltigen Medium.<br />

Für die Roh-Biomethan-Aufbereitung relevante Verfahren der Kohlendioxidentfernung<br />

und der Gastrocknung sind <strong>im</strong> Folgenden beschrieben. Sowohl der Selexolprozess ®<br />

als auch der Rectisolprozess ® sind äußerst komplex und erfordern hohe Gasdrücke um<br />

ausreichende Gasreinheiten zu erzielen. Ein wesentlicher Vorteil dieser Prozesse ist<br />

Endbericht, Teil 1<br />

Dezember 2009

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