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RENEWBILITY „Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext ...

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Institut für Verkehrsforschung<br />

- 272 -<br />

wird. Beispiele hierfür sind die Vergasung von Schwarzlauge (Nebenprodukt<br />

aus der Papierherstellung), aber auch die Kohlevergasung, wie sie in modernen<br />

Kraftwerken praktiziert wird. Bei Einsatz von biogenen Festbrennstoffen wird<br />

ein sog. mehrstufiges Verfahren erforderlich; hierzu befinden sich zum einen<br />

die Spaltung des Brennstoffes in flüchtige (Pyrolysegas) und feste Bestandteile<br />

(Holzkohle) – Choren®-Verfahren – sowie die Erzeugung von Pyrolyseslurries –<br />

Bioliq®-Pilotanlage – in der Entwicklung. Der Vorteil der Flugstromvergasung ist<br />

damit in der Erzeugung eines praktisch teerfreien Produktgases zu sehen.<br />

Allerdings ist der Anlagenaufwand zur Beherrschung der hohen Temperaturen<br />

sowie zur Aufbereitung des Brennstoffes vergleichsweise hoch<br />

Gasreinigung und -konditionierung<br />

Das bei der Vergasung gebildete Produktgas (sog. Rohgas) kann noch nicht der<br />

Synthese zugeführt werden. Vor allem die empfindlichen Katalysatoren würden<br />

aufgrund der <strong>im</strong> Rohgas enthaltenen Schadstoffe beeinträchtigt werden und machen<br />

deshalb eine Abscheidung der Schadkomponenten (z. B. Teer, Staub, Alkali-,<br />

Schwefel-, Halogen- und Stickstoffverbindungen) vor der Synthese erforderlich. Zur<br />

Gasreinigung kommen daher u. a. die folgenden Verfahren zum Einsatz /4//9//20/:<br />

Zyklone werden bei der Wirbelschichtvergasung eingesetzt bzw. sind ein essentieller<br />

Bestandteil von zirkulierenden Wirbelschichten und dienen der Grobabscheidung von<br />

Partikeln wie Bettmaterial oder Staub, geringfügig auch von Teer. Sie sind über einen<br />

weiten Temperaturbereich einsetzbar und ihre Technik ist erprobt und kostengünstig.<br />

Filter in Form von Gewebe-, Schüttschicht-, Keramik- und Elektrofiltern erreichen<br />

höhere Abscheidegrade als die Zyklone (bis 99,99 %), sind allerdings auch mit<br />

höheren Investitionskosten verbunden. Es können Partikel sowie teilweise Teere und<br />

Alkalien entfernt werden. Die verschiedenen Filterverfahren unterscheiden sich in den<br />

erreichbaren Abscheidegraden, <strong>im</strong> technischen Aufwand und damit in den Kosten<br />

sowie <strong>im</strong> verwendbaren Temperaturbereich.<br />

Sog. „Teercracker“ werden zur thermischen Zersetzung von Teerverbindungen bei<br />

hohen Temperaturen (bis über 1.200 °C) genutzt. Be<strong>im</strong> „thermischen Cracken“ wird ein<br />

Teil des Rohgases mit Sauerstoff zur Erzeugung der hohen Temperaturen verbrannt.<br />

Bei diesem Verfahren werden bis zu 90 % der Teere umgesetzt.<br />

Nasswäscher dienen zur Abscheidung einer ganzen Reihe von Schadstoffen<br />

(beispielsweise Partikel, Teere, Alkalien, Schwefel-, Halogen- und<br />

Stickstoffverbindungen), die absorptiv gebunden werden. Als Waschmittel werden<br />

Wasser oder organische Lösungsmittel wie Biodiesel (Rapsmethylester, RME)<br />

verwendet. Auch das Selexol- und das Rectisolverfahren (Tieftemperaturwäsche,<br />

kommerzielles Verfahren in der Kohlevergasung) sind an dieser Stelle zu nennen.<br />

Adsorptive Verfahren dienen u. a. zur Schwefelentfernung und werden z. B. als<br />

„Polizeifilter“ verwendet: das Synthesegas muss absolut schwefelfrei sein, weil<br />

Schwefel (in Form von Schwefelwasserstoff H2S) als „Katalysatorgift“ wirkt. Hier<br />

Endbericht, Teil 1<br />

Dezember 2009

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