14.11.2012 Aufrufe

RENEWBILITY „Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext ...

RENEWBILITY „Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext ...

RENEWBILITY „Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Institut für Verkehrsforschung<br />

- 273 -<br />

kommen beispielsweise Zinkoxid (ZnO-Adsorber), Eisenoxid oder Aktivkohle zum<br />

Einsatz.<br />

Unter dem Begriff der Gaskonditionierung versteht man die Anpassung der<br />

Gaszusammensetzung an die Anforderungen des Syntheseprozesses. Dazu gehören<br />

die Einstellung des für die Synthese opt<strong>im</strong>alen Verhältnisses von Wasserstoff zu<br />

Kohlenstoffmonoxid (H2/CO-Verhältnis) sowie die Entfernung von Kohlenstoffdioxid aus<br />

dem Gasstrom. Außerdem gehört die Reformierung von Kohlenwasserstoffen zur<br />

Konditionierung des Gases.<br />

Synthese<br />

Die Synthese zu BTL wurde 1925 von den Herren Fischer und Tropsch am Kaiser-<br />

Wilhelm-Institut (KWI) für Kohleforschung in Mühlhe<strong>im</strong>/Ruhr als Verfahren zur<br />

Gewinnung von flüssigen Kohlenwasserstoffen aus Kohle entwickelt. Ab 1938 begann<br />

die industrielle Verwertung, deren anschließende Entwicklung und Anwendung Hand in<br />

Hand mit der Entwicklung des Ölpreises ging.<br />

Die Fischer-Tropsch-Synthese ist ein Polymerisationsprozess, bei dem Synthesegas,<br />

das <strong>im</strong> Wesentlichen aus H2 und CO besteht, zu kettenförmigen Kohlenwasserstoffen<br />

umgesetzt wird. Die Produkte bilden sich, indem CH2-Kettenbausteine zu Kohlenwasserstoffketten<br />

zusammengefügt werden. Die Basisreaktion ist stark exotherm,<br />

weshalb der Wärmeabfuhr aus dem Prozess große Bedeutung zukommt. Die<br />

Selektivität, also die Verteilung der Produkte (Spektrum aus leichten<br />

Kohlenwasserstoffen (C1 bis C4), Benzinen (C5 bis C10), Dieselölen (C11 bis C20) und<br />

Wachsen (C21+)), ist abhängig von der sog. Kettenwachstumswahrscheinlichkeit α und<br />

wird von einer Reihe von Faktoren, wie z. B. Temperatur, Druck, Katalysator,<br />

Reaktortyp und dem H2/CO-Verhältnis <strong>im</strong> Speisegas beeinflusst, wobei die folgenden<br />

Zusammenhänge gelten: allgemein steigt α mit sinkendem H2/CO-Verhältnis, mit<br />

sinkender Reaktionstemperatur und mit steigendem Druck.<br />

Für die Synthese kommen vorrangig sog. Niedertemperaturverfahren zum Einsatz.<br />

Dabei werden <strong>im</strong> Wesentlichen zwei Reaktortypen unterschieden /1//4//9/:<br />

� Festbettreaktoren (Tubular Fixed Bed Reactor, TFBR). Der Festbett- oder Rohrbündelreaktor<br />

besteht aus einem Behälter, in dem vertikal verlaufende lange<br />

und schmale Rohre in Bündeln angeordnet sind. Über den Kopf des Reaktors<br />

wird dieser mit Synthesegas beschickt, das die Röhren sehr schnell<br />

durchströmt, um nach Möglichkeit turbulente Strömungsverhältnisse zu<br />

schaffen. Die flüssigen Reaktionsprodukte, z. B. Wachse, verlassen den<br />

Reaktorraum selbständig über den Boden. An den Außenseiten der Rohre<br />

erfolgt die Abfuhr der Wärme durch Dampferzeugung.<br />

� Suspensionsreaktoren (Slurry Bubble Column Reactor, SBCR). Der Reaktor ist<br />

aus einem Reaktormantel aufgebaut, der eine Kühlschlange enthält. Das<br />

Synthesegas wird am Boden zugeführt und steigt durch die Suspension<br />

(Wachse, Katalysatorpartikel) auf. Am Gasauslass, der sich am Reaktorkopf<br />

befindet, erfolgt der Abzug von nicht umgesetzten Synthesegasen, gasförmigen<br />

Endbericht, Teil 1<br />

Dezember 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!