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RENEWBILITY „Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext ...

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Institut für Verkehrsforschung<br />

- 271 -<br />

Biomassevergasung<br />

Bei der anschließenden Vergasung wird die Biomasse (Vergasungsstoff) in<br />

hochkalorisches Gas umgewandelt. Dabei wird ein sauerstoffhaltiges Vergasungsmittel<br />

unterstöchiometrisch zugeführt. Dazu können prinzipiell Sauerstoff, Wasserdampf<br />

und/oder Kohlenstoffdioxid verwendet werden – der Einsatz von Luft als<br />

Vergasungsmittel wird <strong>im</strong> Fall der Produktion synthetischer Kraftstoffe wegen der<br />

hohen Inertgasanteile <strong>im</strong> Produktgas ausgeschlossen. Ähnliches gilt – wenn auch in<br />

vermindertem Maße – für Kohlenstoffdioxid, weshalb zumeist Sauerstoff oder<br />

Wasserdampf bzw. Gemische aus beiden Vergasungsmitteln eingesetzt werden.<br />

Der Vorgang der Vergasung lässt sich grob in vier verschiedene Bereiche aufteilen.<br />

Zunächst findet eine Aufheizung und Trocknung des Brennstoffs statt. Anschließend<br />

erfolgt die pyrolytische Zersetzung. In der anschließenden Oxidation erfolgt die<br />

Aufspaltung des Kokses. Bei der nachfolgenden Reduktion werden die während der<br />

Oxidation entstehenden Verbrennungsprodukte und Wasserdampf mit festem<br />

Kohlenstoff reduziert. Im Ergebnis entsteht ein Rohgas, das hauptsächlich<br />

Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid, Wasserstoff, Methan sowie Wasserdampf<br />

enthält.<br />

Vergasungsverfahren werden wesentlich von der Reaktorart, der Art der Wärmebereitstellung<br />

und dem Druckniveau beeinflusst. Für die Biokraftstofferzeugung sind<br />

dabei die folgenden Reaktorbauarten relevant /1//11//12//17//19/:<br />

� Wirbelschichtverfahren (d. h. Ausbildung einer stationären oder zirkulierenden<br />

Wirbelschicht durch das von unten in den Reaktor strömende<br />

Vergasungsmittel). Durch eine homogene Brennstoffverteilung <strong>im</strong> gesamten<br />

Reaktionsraum können sich keine unterschiedlichen Reaktions- und<br />

Temperaturzonen ausbilden, und die verschiedenen Teilreaktionen laufen bei<br />

einer gut regelbaren Temperatur von 700 bis 900 °C parallel ab.<br />

Verfahrensbedingt sind damit <strong>im</strong> Vergleich zu Festbettverfahren bessere<br />

Wärme- und Stoffübertragungen zwischen Gas und Feststoff und damit ein<br />

verbesserter Durchsatz bei kompakten Anlagengrößen erreichbar. Wirbelschichten<br />

haben sich in der stationären wie auch in der zirkulierenden<br />

Ausführung großtechnisch bewährt.<br />

� Sonderverfahren (d. h. Einsatz einer mehrstufigen Technik unter örtlicher<br />

Trennung der genannten Teilschritte der Vergasung, z. B. mittels pyrolytischer<br />

Zersetzung in einem Drehrohrreaktor und anschließender<br />

Flugstromvergasung). Bei den Flugstrom-Druckvergasungsverfahren wird<br />

Vergasungsstoff geringer Partikelgröße bei hohen Temperaturen (1.200 bis<br />

2.000 °C) innerhalb weniger Sekunden vergast. Drücke von bis zu 100 bar sind<br />

möglich. Hohe Kohlenstoffumsätze sind realisierbar (> 99 %).<br />

Flugstromvergaser sind für viele Brennstoffe geeignet, die allerdings in<br />

pumpfähiger Form vorliegen müssen. Das erzeugte Produktgas ist teerfrei und<br />

methanarm, die Asche wird flüssig abgezogen. Von einstufiger Vergasung wird<br />

gesprochen, wenn fein gemahlener oder flüssiger Brennstoff direkt vergast<br />

Endbericht, Teil 1<br />

Dezember 2009

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