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RENEWBILITY „Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext ...

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Institut für Verkehrsforschung<br />

- 279 -<br />

werden. So wird prinzipiell zwischen den Verfahren der Nass- und Feststoffvergärung<br />

unterschieden.<br />

Nassvergärung. Die Nassvergärung wird in mit Tanks vergleichbaren Behältern<br />

durchgeführt. Prinzipiell wird zwischen liegenden und stehenden Fermentern<br />

differenziert:<br />

� Liegende Fermenter haben einen zylindrischen oder rechteckigen Querschnitt<br />

und sind hinsichtlich ihres Volumens begrenzt (bis ca. 2.000 m³). Häufig werden<br />

sie nicht vor Ort gefertigt und sind dann auf Größen bis ca. 800 m³ l<strong>im</strong>itiert.<br />

Oftmals werden sie als Stahltanks ausgeführt und kommen als Hauptfermenter<br />

für kleinere Anlagen oder als Vorfermenter für größere Anlagen mit stehenden<br />

Hauptfermentern in Frage. Liegende Fermenter werden auch parallel betrieben,<br />

um größere Durchsatzmengen zu realisieren. Weil liegende Behälter in der<br />

Regel um ein Mehrfaches länger als hoch sind, stellt sich insbesondere bei<br />

hohen Feststoffgehalten die sog. Pfropfenströmung ein. Das Substrat wandert<br />

hierbei langsam von der Eintrags- zur Austragsseite, wobei sich ein Pfropfen<br />

bildet, der durch den Fermenter strömt. Die Möglichkeit, nicht ausgegorenes<br />

Substrat ungewollt aus dem Fermenter auszutragen, wird dadurch verringert<br />

und die Verweilzeit kann für das gesamte Material mit höherer Sicherheit<br />

gewährleistet werden.<br />

� Stehende Fermenter sind überwiegend als Rundbehälter ausgeführt und<br />

werden vor Ort erstellt. Sie können vollständig durchmischt (sog.<br />

Rührkesselprinzip) oder (was die Ausnahme bei sehr hohen Feststoffgehalten<br />

ist) als Pfropfenstromreaktor betrieben werden. Stehende Fermenter sind die in<br />

der Praxis vornehmlich ausgeführten Fermenter mit einem Volumen von<br />

typischerweise bis zu ca. 6.000 m³; üblicherweise zwischen 1.500 m³ und<br />

3.000 m³.<br />

Feststoffvergärung. Im Gegensatz zur Nassvergärung wird bei diesem Verfahren das<br />

Gärgut nicht verflüssigt. Das ermöglicht bei diskontinuierlichen<br />

Feststoffvergärungsverfahren die Nutzung stapelbarer Substrate ohne eine aufwändige<br />

Substrataufbereitung sowie den Verzicht auf eine Durchmischung und reduziert so den<br />

Energie- und Wasserbedarf bei der Biogasherstellung. Das in den Fermenter<br />

eingebrachte Gärsubstrat wird bei diskontinuierlichen Verfahren während des<br />

Prozesses ständig feucht gehalten, indem mittels Perkolat die Lebensbedingungen für<br />

die Bakterien gewährleistet werden. Bei dieser Art der Feststoffvergärung findet keine<br />

ständige Durchmischung des Materials statt und somit sind keine Pumpen und<br />

Rührwerke für das Gärsubstrat nötig.<br />

Bei kontinuierlichen Feststoffvergärungsverfahren erfolgt in der Regel eine Förderung<br />

des Substrates <strong>im</strong> oben beschriebenen Pfropfenstrom und meist eine quer zur<br />

Förderrichtung erfolgende lokale Durchmischung. Für die Vergärung stapelbarer<br />

organischer Substrate wird eine Vielzahl von Verfahrensvarianten eingesetzt, welche<br />

hauptsächlich als einstufige Prozesse <strong>im</strong> meso- oder thermophilen Temperaturbereich<br />

betrieben werden. Die konstruktive Ausführung der Feststofffermentationsverfahren ist<br />

Endbericht, Teil 1<br />

Dezember 2009

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