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RENEWBILITY „Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext ...

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Technik<br />

Institut für Verkehrsforschung<br />

- 257 -<br />

Die Ölsand-spezifische Prozesskette umfasst drei Schritte. Der erste, die Förderung,<br />

kann auf zwei grundsätzlich verschiedene Arten erfolgen. Davon abhängig erfolgt auch<br />

der erste Aufbereitungsschritt auf verschiedene Weisen:<br />

Ölsandförderung <strong>im</strong> Tagebau - Bitumenextraktion - Upgrading<br />

Thermische In-situ-Extraktion - Wasserabscheidung - Upgrading<br />

Die In-situ-Extraktion ist aufwendiger als der Tagebau, der gegenwärtig überwiegt. Von<br />

den Reserven dürften allerdings etwa 80% nur durch Extraktion förderbar sein [Gothe<br />

2006].<br />

Anzumerken ist, dass Syncrude "leichter" und "sauberer" als (zumindest die meisten)<br />

konventionelle Rohöle ist. Der aufwendigen Förderung, Separierung und Upgrading<br />

folgt daher ein tendenziell weniger aufwendiger Raffinerieprozess als bei<br />

konventionellen Rohölen.<br />

Tagebau - Extraktion - Upgrading<br />

Förderung: Oberflächennahe Ölsande werden mit Baggern und Ladern abgebaut, mit<br />

warmem Wasser zu einem Slurry gemischt und zu Extraktionsanlagen gepumpt<br />

[Syncrude 2006].<br />

Extraktion: Die Slurry wird durch Flotation aufgespalten. Das aufschw<strong>im</strong>menden<br />

Bitumen wird abgetrennt, mit Naphtha (Rohbenzin) verdünnt, und in Zentrifugen weiter<br />

aufgespalten. Abschließend wird das Naphtha abgetrennt und rückgeführt.<br />

Upgrading: Das Bitumen wird in einem Coker oder Hydrocraker thermisch in eine<br />

Gasfraktion, Naphtha und Gasöl (Mitteldestillat; Vorprodukt für Diesel, Kerosin, leichtes<br />

Heizöl) gespalten. Die Gase werden als Raffineriebrennstoff genutzt, Naphtha und<br />

Gasöl zu einem leichten Syncrude gemischt, das in Raffinerien vor Ort oder nach<br />

einem Pipelinetransport zu <strong>im</strong> Prinzip jedem Mineralölprodukt verarbeit werden kann.<br />

In-Situ-Extraktion - Wasserabscheidung - Upgrading<br />

Förderung: Die In-Situ-Extraktion ist für größere Tiefen geeignet als der Tagebau und<br />

mit einem geringeren Flächenverbrauch verbunden. Das Grundprinzip der<br />

verschiedenen Verfahren ist das gleiche und ähnelt den tertiären Verfahren der<br />

Ölförderung: Durch Einpressen von heißem Wasser, Dampf oder auch Lösemitteln<br />

wird das Bitumen thermisch und durch Emulsions- oder Lösungsbildung fließfähig und<br />

an die Oberfläche gepumpt. Varianten:<br />

� Cyclic steam st<strong>im</strong>ulation (CSS): Mehrere Wochen wird etwa 300°C heißer Dampf<br />

eingepumpt. Nach einigen Tagen Einwirkzeit wird über mehrere Wochen das<br />

Bitumen hochgepumpt. Die Ausbeute bei mehrmaliger Wiederholung liegt bei etwa<br />

25%. Das Verfahren ist kostenintensiv.<br />

� Steam assisted gravity drainage: (SAGD): Eine Horizontalbohrung wird bis auf<br />

den Grund der Ölsandschicht vorgebracht, eine zweite bis etwa fünf Meter darüber.<br />

Endbericht, Teil 1<br />

Dezember 2009

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