Roseln mitten in Siebenbürgen

Brautpaar Ilse, geb. Buchholzer (gebockelt),
und Hans Hartel 1975.
1500 bis 1848
Brautpaar Erna, geb. Balthes, und Reinhard
Fleischer 1976 in der Kirche.
allein aus dem Presbyterialprotokoll zu erfahren, dass mehrere Burschen sich schon vierzehn
Tage vorher vor des Schützens, J.A.’s Fenster unanständig betrugen, der Nachbarin
vier Häuser weiter abends ans Fenster klopften und allerlei „schmutzige Reden“ führten.
Einem Nachbarn wurde ein Fenster eingeschlagen und auf der Burg die Pforte aufgebrochen.
Frauen klagen, sie müssten sich jedes Mal schämen über unsittliche Reden der
Burschen im Vorübergehen.
„Mehrere Mägde [Mädchen] sind aus der Rockenstube ausgetreten wegen dem unanständigen
Betragen der Burschen.“
Das Presbyterium stellt fest, solches sei nicht weiter tragbar, und beschließt letztlich,
wenn die Schuldigen nicht festgestellt werden können, der gesamten Jugend den Tanz zu
Weihnachten, Ostern und Pfingsten einzustellen. Letzten Endes wird das aber zunächst
allein für Weihnachten beschlossen. Auch wird den Burschen verboten, sich abends
nach acht Uhr auf der Gasse herumzutreiben, widrigenfalls sie dem Oberstuhlsrichter
anzuzeigen sind. Ortsrichter Johann Andree übernimmt es, dies der Jugend mitzuteilen.
Dieses alles deutet auf eine Jugend, die Autorität herausforderte und erwartete, aber
die Berufenen schoben die Verantwortung ab, einer auf den anderen. Vergeben wurde,
bevor darum gebeten war.
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