Roseln mitten in Siebenbürgen

Kriegsjahre
du es?“ – „Ja, Dieter!“ Am nächsten Tag fuhr ich mit der Bahn von Sachsenheim nach
Baden­Baden. Als ich in Baden­Baden ankam, rief ich ihn an. Er sagte: „Misch, bis du
einen Kaffee trinkst, bin ich da und hol dich ab.“ Ein Mann mit Bart kam auf mich zu,
ich sah ihn an und er mich – dann umarmten wir uns. Es war Dieter Ehlers. Wir fuhren
zu ihm nach Hause zu seiner Frau. Sie war auf Anhieb ganz nett und lieb zu mir. Dieter
sagte: „Misch, meine Frau hat nicht gekocht. Wir fahren zum Südwest­Rundfunk und
essen da.“ Es war eine ganz moderne Kantine, ich kam aus dem Staunen nicht heraus.
Sie zeigten mir verschiedene Räume und Apparate (von denen ich keine Ahnung hatte),
denn sie arbeiteten beide dort. Dieter stellte mich seinen Kollegen vor, lauter Doktoren.
Ich blieb drei Tage in Baden­Baden. Er erzählte seiner Frau und seinen beiden Kindern,
dass die Familie Andree ihm das Leben gerettet habe. Dabei klopfte er mir auf die Schulter
und sagte: „Misch hat viel für mich riskiert!“
Dieter war auch zweimal auf dem Rosler Treffen, in Gingen. Er war wahrscheinlich
mehreren Roslern bekannt. Leider verstarb er am 13. Juli 2002, im Alter von 78 Jahren.
Gott schenke ihm die Ewige Ruhe. Mit seiner Frau bin ich noch in Verbindung.
Das sind Erinnerungen ... nach 64 Jahren! Was ich nie vergessen kann. Nun – als
junger Mensch denkt man anders und überlegt nicht so viel. Jetzt, im Alter, denke ich
mehr darüber nach, was passiert wäre, wenn man uns ertappt hätte ...
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