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Roseln mitten in Siebenbürgen

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1500 bis 1848<br />

Bauer Michael Gull beim<br />

Maissäen mit dem Pferd<br />

und Gustav Wonner an<br />

der Sämasch<strong>in</strong>e.<br />

Balthes, Andreas Konnerth und Thomas Hanns, sowie zwei im Dienst des Pfarrers Stehende:<br />

Georg Schuster und Georg Merten. Ob diese beiden Lehrer waren und daher<br />

„Sr Pastor“, was wahrsche<strong>in</strong>lich „Servitii Pastoris“, Dienstleistende des Pfarrers, heißen<br />

sollte?<br />

Auch die Vornamen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>teressant, vielfältig: Johannes (11), Georg (9), Mart<strong>in</strong><br />

(7), Michael und Andreas (je 5) und je e<strong>in</strong>mal Bartholomäus, Christophorus, Jakobus,<br />

Laurenz, Simon und Thomas. Elf männliche Vornamen bei dreiundvierzig Personen,<br />

von denen drei gewiss weiblichen Geschlechtes waren, uns aber – so war es damals – nur<br />

durch den vollen Namen ihrer Gatten benannt werden!<br />

Bleibt noch übrig, uns die Schulden und Gläubiger näher anzusehen. Zuerst die Jahre:<br />

Sie beg<strong>in</strong>nen 1688 mit 100 Gulden, weitere 100 im folgenden Jahr, dann 160 und<br />

140, sowie 30 <strong>in</strong> den drei Jahren bis 1692, 1695 s<strong>in</strong>d es 165, 1697 folgen 130, 1698 gar<br />

200, 1702 die Höchstsumme von 250, noch vor dem Kuruzenkrieg. 1709, 1711 und<br />

1713 je 50 Gulden. Wofür die Schulden gemacht wurden, können wir nur vermuten,<br />

weil <strong>in</strong> jenen Zeiten fast alle siebenbürgischen Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Schulden gerieten. Es<br />

waren zumeist Tributzahlungen an Truppenverbände: türkische, kaiserliche, Kuruzen,<br />

Marodeure. Zehn der Geldgeber sitzen <strong>in</strong> Agnetheln, das weist e<strong>in</strong> Vertrauensverhältnis<br />

und gute Beziehungen dah<strong>in</strong> aus. Die Erben des ehemaligen Rosler Pfarrers Petrus Helner<br />

<strong>in</strong> Jakobsdorf s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>zigen, die ke<strong>in</strong>e Z<strong>in</strong>sen nehmen, ansonsten gilt der damals<br />

übliche Z<strong>in</strong>ssatz von 10 %. Auch die Erben des Pfarrers Jakob Mangesius haben 130<br />

Gulden geliehen. Da ke<strong>in</strong> Wohnort angegeben ist, dürften sie noch <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de<br />

leben. Der Erlauchte Herr Joseph Reichsgraf von Teleki ragt unter allen Gläubigern<br />

hervor. Wie er <strong>in</strong> diese Runde kommt, wissen wir nicht.<br />

Bleiben noch die von Rumänen geliehenen Summen: Von dem „ehrenwerten Száva<br />

Sigo aus Rumänisch Eibesdorf“ 50 Gulden seit 1709, se<strong>in</strong>e Beziehungen zur Geme<strong>in</strong>de<br />

s<strong>in</strong>d unbekannt. „Dem Ehrenwerten Florae K<strong>in</strong>de Szimion, derzeit E<strong>in</strong>wohner <strong>Roseln</strong>s,<br />

seit dem Jahr 1711 50 Gulden. Die jährlichen Z<strong>in</strong>sen werden getilgt, <strong>in</strong>dem er se<strong>in</strong>e<br />

Schafe auf dem Dorf Hattert halten darf, 370.“ Heute schriebe man Florea Cândea<br />

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