Roseln mitten in Siebenbürgen

1848 bis 1944
Der Fogarascher Kirchenchor zu Besuch in Roseln am 19. Juni 1977.
1. Das Presbyterium als Vertretungskörper der evang. Kirchengemeinde A. B. verleiht Georg
Balthes, derzeit auf H.Nr. 116 wohnhaft, die Organistenstelle und sichert ihm für die
Dauer seiner Dienstleistung an dieser Kirche folgende Jahresbezüge zu:
a) aus dem Allodium 52 K, sage fünfzigzwei Kronen. 61
b) Anteil an der Kirchenhutweide mit 1480 Schätzklaftern.
c) Mit Ausnahme der Straßen und Kirchenarbeiten den Genuß des Freitums, 62 solange die
Gemeindearbeiten in natura geleistet werden. Sollten sie einmal durch Geld abgelöst werden,
so muss, gleich einem andern Bürger, auch der Organist die hiedurch ausgeworfene
Umlage bezahlen.
2.) Georg Balthes verpflichtet sich zum tadellosen Orgelspiel an Sonn­ und Festtagen sowie
in den Fastenfrühkirchen. Außer diesem Dienste hat er sich in Allem den Pflichten eines
Adjuvanten zu unterwerfen. –
3.) Das Presbyterium behält sich das Kündigungsrecht dieses Vertrages innerhalb 3 (drei)
Jahren von heute an vor, worunter zu verstehen ist, dass das Presbyterium den Georg
Balthes innerhalb dieser Zeit durch kirchenordnungsgemäßen und unanfechtbaren Beschluss
wann immer seines Dienstes entheben kann, sobald von dazu berufener Seite über
ihn Klage erhoben wird und dann vom Presbyterium beschlußmäßig die Leistungen des
Neugewählten für ungenügend erklärt werden. Erfolgt in den genannten drei Jahren keine
Kündigung, so ist die Anstellung des Georg Balthes als bleibend anzusehen. –
Dieser Vertrag wird von beiden Teilen als richtig erklärt.
61 Also wurde damals dem Organisten nach altem Brauch noch ein Teil aus Gemeindemitteln
gezahlt!
62 Freitum = Befreit sein von bestimmten Zwängen oder Lasten.
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