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Roseln mitten in Siebenbürgen

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Aus ältester Zeit<br />

Während die Kapitel erstmals 1309 urkundlich bezeugt wurden, gilt für die Stühle<br />

das Jahr 1405 als Belegdatum. Die Geme<strong>in</strong>de wurde im Großschenker Stuhl durch die<br />

Ortscommunität, ihren Hann (Bürgermeister, auch Richter genannt), vertreten. Zum<br />

Stuhl gehörten mit <strong>Roseln</strong> die Geme<strong>in</strong>den Agnetheln, Bekokten, Braller, Buchholz,<br />

Großschenk, Gürteln, Hundertbücheln, Jakobsdorf, Kaltbrunnen, Kle<strong>in</strong>schenk, Mart<strong>in</strong>sberg,<br />

Mergeln, Neustadt, Probstdorf, Rohrbach, Scharosch, Schönberg, Seligstadt,<br />

Tarteln, Werd und Zied. Spannungen zwischen Weltlichen und Geistlichen s<strong>in</strong>d uns<br />

auch bekannt, aber sie führten eher selten zum Eklat, zu öffentlichem Skandal.<br />

Trotz der älteren Bezeugung der kirchlichen Organisation <strong>in</strong> den Kapiteln oblag die<br />

weltliche Verwaltung den selbst gewählten Richtern, für die ke<strong>in</strong>e weitere Organisation<br />

bezeugt ist und den M<strong>in</strong>isterialen des Königs. Diese werden vielfach mit den Gräfen<br />

gleichgesetzt.<br />

1.2.1 Die älteste Besiedelung<br />

Nach Paul Niedermaier lagen die ersten zehn Höfe im sogenannten W<strong>in</strong>kel (vgl. die Skizzen<br />

unten). Es wird <strong>in</strong> der Literatur wiederholt darauf verwiesen, dass <strong>in</strong> ältester Zeit alle<br />

Höfe oder Hofgrundstücke gleich waren. Das stimmt selbstverständlich nicht ganz. In e<strong>in</strong>er<br />

ungegliederten Ebene kann man völlig gleiche Hofstücke ausmessen, im Hügeligen nicht.<br />

Ebenso wenig wie die These von „Da ke<strong>in</strong>er Herr und ke<strong>in</strong>er Knecht“ je stimmte,<br />

ebenso wenig waren die Höfe je alle gleich. Gewiss wurde Gleichheit angestrebt, konnte<br />

jedoch nicht hergestellt werden. Ob die Ansiedler das Los entscheiden ließen oder<br />

das Alter oder nach anderen nicht überlieferten Maßgaben die Verteilung vornahmen,<br />

bleibt uns unbekannt.<br />

Skizze der Höfe nach Paul Niedermaier (l<strong>in</strong>ks), adaptiert für etwa 1300 von C.W. (rechts).<br />

Ergänzung der adaptierten Skizze: K = Kloster, T = Wohnturm, C = Chor = Kapelle, B = die<br />

Stelle des „Bl<strong>in</strong>den Turms“, der damals gewiss noch nicht stand. 4 ist die Parzelle neben dem<br />

„Pfarrerschgruewen“; sie könnte zur Gräfenzeit Pfarrersparzelle gewesen se<strong>in</strong>.<br />

B<br />

K<br />

T<br />

C

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