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Roseln mitten in Siebenbürgen

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Unsere Er<strong>in</strong>nerungen und Gedanken<br />

Viere<strong>in</strong>halb Jahre <strong>in</strong> roseln<br />

Von Pfarrer Günther Auner<br />

Vor 32 Jahren kam ich im Frühl<strong>in</strong>g als gewählter Pfarrer <strong>in</strong>s „Rosental“ und habe e<strong>in</strong>e<br />

aufblühende Lebenszeit <strong>in</strong> der Mitte von „Rosler Schwestern und Brüdern“ erlebt. Gott<br />

hat uns mite<strong>in</strong>ander viele erfüllte Stunden geschenkt: mit Freude und auch mit Trauer,<br />

mit Frieden und auch Streit, mit Stärke und auch Hilflosigkeit. Er hat mir und auch<br />

me<strong>in</strong>er Ehefrau Ingeborg und unserem Sohn Ingmar unter liebenswerten Menschen<br />

e<strong>in</strong>e Blütezeit ermöglicht, Geborgenheit und Glück.<br />

E<strong>in</strong>ige Ereignisse, Bilder, Erfahrungen kann ich im Folgenden er<strong>in</strong>nern – <strong>in</strong> Gesprächen<br />

tue ich das allemal lieber.<br />

Vorgeschichte<br />

Ich war vorher e<strong>in</strong> Jahr Pfarrvikar und dann drei Jahre lang ernannter Pfarrer <strong>in</strong> der<br />

Evangelischen Kirchengeme<strong>in</strong>de A. B. Schaal, im Bezirk Mediasch. Me<strong>in</strong>e Eltern und<br />

jüngsten Geschwister lebten <strong>in</strong> Agnetheln, wo ich seit me<strong>in</strong>er Konfirmandenzeit auch<br />

me<strong>in</strong> Zuhause hatte. Ich kannte aus <strong>Roseln</strong> Schüler und Erwachsene, auch die Pfarrfamilie<br />

Weiss. Me<strong>in</strong>e Familie war vielen Roslern gut bekannt, da me<strong>in</strong> Vater als Stadtpfarrer<br />

von Agnetheln auch mit den Bewohnern der umliegenden Dörfer vielfältige<br />

Begegnungen hatte. Ich b<strong>in</strong> dann unerwartet und e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich „gerufen worden“, als<br />

Pfarrer hier zu dienen. Zunächst konnte ich nicht zusagen, wurde dann aber von Gott<br />

deutlich hierher gewiesen und von den Roslern umso entschiedener gewählt und herzlich<br />

aufgenommen.<br />

trotz Aderlass lebendig<br />

Den Aufbauwillen und das gesunde Selbstbewusstse<strong>in</strong> vieler Geme<strong>in</strong>deglieder bewunderte<br />

ich und verstand sie als Frucht ihres Gottvertrauens, das sich ja gegen allen<br />

Augensche<strong>in</strong> zu bewähren hatte. Auch die Rosler wollten noch weiter an der Zukunft<br />

ihrer Heimatkirche <strong>in</strong> <strong>Siebenbürgen</strong> bauen, obwohl die Enttäuschungen über den<br />

„siegreichen Sozialismus“ alle Erwartungen zerstörten und die Auswanderungswilligkeit<br />

unaufhaltsam zunahm.<br />

Der E<strong>in</strong>satz für die Geme<strong>in</strong>schaft und <strong>in</strong> der nachbarschaftlichen und kirchlichen<br />

Geme<strong>in</strong>schaft war für die große Mehrheit s<strong>in</strong>nvolles Leben und brachte Erfolge, Anerkennung<br />

und Freuden, die sonstwo <strong>in</strong> der Gesellschaft versagt blieben. Das Symbol von<br />

Glauben, Hoffnung, Liebe gab es nicht nur auf dem Altar, sondern auch erkennbar und<br />

praktizierbar im Geme<strong>in</strong>deleben.<br />

Dabei mitzuhelfen und dieses Schaffen anzuleiten war e<strong>in</strong>e Aufgabe und Herausforderung,<br />

die ich gerne angenommen habe. Ich habe versucht, auch ökumenisch zu<br />

wirken. Die Hochachtung für Gottes Wort und se<strong>in</strong> Wirken <strong>in</strong> unserer Welt war das<br />

Verb<strong>in</strong>dende und Tragende auch über unsere nationale Grenze h<strong>in</strong>weg und bildete die<br />

Grundlage für gute Beziehungen zu gläubigen orthodoxen Rumänen.<br />

War das schon immer so? Ich habe damals wachsende E<strong>in</strong>sicht und Bereitschaft gefunden.

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