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Roseln mitten in Siebenbürgen

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1500 bis 1848<br />

gibt, wenn selbe ihm die Versicherung vom Lokalconsistorio zum künftigen Schulmeister<br />

überbr<strong>in</strong>gen. Se<strong>in</strong>e Schuldiener bezahlt er, wie er mit denselben e<strong>in</strong>ig werden kann. Der<br />

dermalige Cantor hat zum Lohn 14 Kübel Frucht, und eben so viel Haber. An Präbenten,<br />

Broden, Accidenzen den 3ten Teil. Der Diskantist wird <strong>in</strong> Geld und Kleider bezahlt. An<br />

capitular Taxen zahlt er jährlich wenigstens fl.1 x 2 ½ und wenn e<strong>in</strong>e ganze Infliktion zur<br />

Universitäts Cassa gefordert wird 9 [was?] fl 2 x 3.<br />

10. Die hiesigen Schulmeister werden gewöhnlich von dem Hermannstädter zu weilen<br />

auch von dem Mediascher Gymnasium hier angestellt. 102<br />

11. Ke<strong>in</strong>em Schulmeister wird der Schuldienst verliehen, der nicht auf e<strong>in</strong>em Gymnasium<br />

studiert hat. Das unparteiische Zeugnis, welches er von dem Rektor des Gymnasiums,<br />

wo er studiert hat, oder vom Pfarrer, wo er im vorigen Jahre gedient, produziert, ist <strong>in</strong><br />

diesem Falle bisher immer respektiert worden, und als Gewissheit angenommen. Auf e<strong>in</strong>en<br />

moralisch guten Lebenswandel wird allerd<strong>in</strong>gs immer bei Verleihung des Schuldienstes<br />

gesehen.<br />

12. Alle Jahre wird die Schule vergeben, jedoch wird vor zwei Jahren ke<strong>in</strong> Schulmeister<br />

entlassen, außer <strong>in</strong> dem Falle, wenn er nicht bleiben will, oder durch pflichtwidriges<br />

Verhalten demselben sich unwürdig macht. Die Schule wird 14 Tage vor Bartholomäi<br />

vergeben, 103 dabei wird also verfahren: Der Pfarrer lässt durch die Kirchenväter die zum<br />

Lucationshistorio 104 gehörigen Mitglieder auf den Pfarrhof berufen, gibt wenn sich mehrere<br />

Kompetenten 105 [unleserliches Wort?] gemeldet haben, se<strong>in</strong>en Vorschlag, welcher der<br />

würdigste sei; wird dieser Vorschlag von den Mitgliedern gebilligt, so erhält er den Schuldienst,<br />

bei e<strong>in</strong>tretenden Une<strong>in</strong>igkeiten aber wird die Sache dem Domest. Consist. übertragen.<br />

[Der 106 ] neue Schulmeister wird den 3ten Christtag abgeholt, und ohne besondere<br />

[Feier]lichkeiten <strong>in</strong> die Schule e<strong>in</strong>geführt; außer dass sich der Pfarrer [am fol]genden Tag<br />

drauf <strong>in</strong> die Schule begibt, ihn den Schulk<strong>in</strong>dern [vorstellt], die K<strong>in</strong>der zum Fleiß und<br />

Gehorsam ermahnt u. d. g.<br />

13. Der dermalige Schulwechsel ist allerd<strong>in</strong>gs der unbequemste a[uch] <strong>in</strong> Rücksicht des<br />

Schulunterrichts, weil da gewöhnlich, durch den [neue<strong>in</strong>ge]führten Schulmeister gleichsam<br />

auf etliche Wochen e<strong>in</strong> S[?] wird. Die Schulk<strong>in</strong>der kennen den neuen Lehrer nicht,<br />

und der [neue?] Discipel noch weniger; bis e<strong>in</strong>e genauer Bekanntschaft zwischen [diesen?]<br />

bewerkstelligt wird, so verfließt e<strong>in</strong>e geraume Zeit des [... ?] die e<strong>in</strong>zige Lehrzeit <strong>in</strong> den<br />

Landschulen. Das Frühjahr, wo sich die Schulen <strong>in</strong> den Dörfern endigen, <strong>in</strong> dem jeder<br />

Wirt so gar den 8 jährigen Knaben zum Pflug treiben anhält, dürfte me<strong>in</strong>em Gutachten<br />

nach viel bequemer, sowohl wegen des Schulunterrichts, als auch wegen der E<strong>in</strong>hebung des<br />

Schullohns se<strong>in</strong>; den Sommer über kann der neue Lehrer mit se<strong>in</strong>en Schulk<strong>in</strong>dern bekannt<br />

werden, und folglich den ganzen W<strong>in</strong>ter über ungestört den Unterricht fortsetzen; den<br />

W<strong>in</strong>ter h<strong>in</strong>durch auch se<strong>in</strong>en Schullohn e<strong>in</strong>heben, <strong>in</strong> dem er auch bis dato immer im W<strong>in</strong>ter<br />

e<strong>in</strong>gehoben wird. Der Term<strong>in</strong> zur Schulverleihung könnte also füglich das N. Jahr se<strong>in</strong>.<br />

102 Geme<strong>in</strong>t ist, nach der Ausbildung meist am Hermannstädter, manchmal auch Mediascher<br />

Gymnasium.<br />

103 St. Bartholomäus wird am 24. August gefeiert, also ist der 10. August der Stichtag.<br />

104 Wahlausschuss.<br />

105 Kompetenten = Bewerber.<br />

106 Diese und die acht folgenden Klammern bezeichnen fehlenden Text, der nur teilweise s<strong>in</strong>nvoll<br />

ergänzt werden konnte.<br />

91

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