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Roseln mitten in Siebenbürgen

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Die große Glocke.<br />

150<br />

Stabil unter wechselnden Herrschern<br />

Nachdem am 24. Oktober 1915 dem Presbyterium e<strong>in</strong> Fragebogen über Kirchenglocken<br />

vorlag, wurde am 24. April 1916 die Übergabe „entbehrlicher Glocken“ befohlen,<br />

wobei das Landeskonsistorium mitteilte, dass <strong>Roseln</strong> se<strong>in</strong>e älteste, die große Glocke<br />

behalten durfte. Schon am 30. Dezember 1917 zahlte der Militärärar 147 für abgelieferte<br />

Glocken 1.224 Kronen. Dieses Geld g<strong>in</strong>g wohl durch die Umwechslung größtenteils<br />

verloren. Schon 1923 beriet das Presbyterium die Neuanschaffung von Glocken, da die<br />

Glockengießerei Schieb verlauten ließ, die Preise würden steigen, 148 doch war damals<br />

der Saalbau im Gang, daher an Glocken nicht zu denken. Pfarrer Csallner hatte aber, <strong>in</strong><br />

Rücksprache mit dem Presbyterium, den <strong>in</strong> Amerika weilenden Roslern berichtet, dass<br />

nur mit e<strong>in</strong>er Glocke geläutet werden könne.<br />

So f<strong>in</strong>den wir 1927 zum 11. Sonntag nach Tr<strong>in</strong>itatis im Gottesdienstprotokoll die<br />

Anmerkung, dass damals die neu angeschafften Glocken geweiht wurden. E<strong>in</strong>e Glocke<br />

wurde von der Familie Thomas Geisel zur Er<strong>in</strong>nerung an ihre Eltern gestiftet. Zu der<br />

anderen hatten <strong>in</strong> Amerika lebende Rosler beigetragen, wesentlich jedoch der Frauenvere<strong>in</strong>,<br />

wie auf der Glocke zu lesen ist.<br />

Wenn e<strong>in</strong> Unwetter drohte, läutete e<strong>in</strong>e Glocke der orthodoxen Kirche, die das<br />

schlechte Wetter vertrieb. Die Glocken der evangelischen Kirche – so hieß es <strong>in</strong> <strong>Roseln</strong><br />

– zogen Regen oder gar Gewitter an. Doch daran glaubten gewiss nicht alle Rumänen<br />

und Sachsen.<br />

Der älteste Beleg für die turmuhr f<strong>in</strong>det sich im Kassabuch, wo <strong>in</strong> den Jahren 1824­<br />

1827 jährlich Ausgaben für die Turmuhr getätigt wurden. 1827 musste sie repariert werden.<br />

1831 reparierte sie M. Stenzel und <strong>in</strong> den Jahren 1838 und 1839 wird als Meister<br />

ihrer Reparatur Gre<strong>in</strong>zecker aus Probstdorf genannt. Aus den Rechten und Pflichten des<br />

Burghüters erfahren wir, dass dieser für die Pflege der Uhr aus Geme<strong>in</strong>demitteln bezahlt<br />

147 Ärar = Schatzkammer, Haushalt.<br />

148 Presbyterialprotokoll, S. 84.<br />

Die mittlere Glocke im Glockenstuhl.

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