Roseln mitten in Siebenbürgen

1500 bis 1848
12. Dem Erlauchten Herrn Joseph Reichsgrafen von Teleki seit 1702: 200 Gulden.
Jährliche Zinsen betragen zehn Prozent in Naturalien.
13. Dem Ehrenwerten Száva Sigo aus Rumän. Eibesdorf seit 1709: 50 ung. Gulden.
Jährliche Zinsen betragen zehn Prozent in Naturalien.
14. Dem Ehrenwerten Florae Kinde Szimion derzeit Einwohner Roselns seit dem Jahr
1711: 50 Gulden. Jährliche Zinsen, dass er seine 370 126 auf dem Hattert halten darf.
15. Dem Ehrenwerten Bucur Komanits aus Roseln seit 1713: 50 ung. Gulden. Statt
Zinsen ist er von Verpflichtungen des Dorfes befreit.
16. Dem Martin Schuster aus Agnetheln seit 1702: 50 ung. Gulden. Jährliche Zinsen
betragen zehn Prozent in Naturalien.
17. Den Nachkommen Michaels Ambrosi aus Agnetheln seit 1695: 100 Gulden. Jährliche
Zinsen betragen zehn Prozent in Naturalien.
Gesamte Schulden 1425 ungarische Gulden.“
Der Fragebogen war weit umfassender und gliederte die Bewohner nicht mehr in
Klassen. Zwar, wenn drei Steuerzahler je 17,40, vier andere je 23,26 und 15 gar 29,30 fl
Steuern zu zahlen hatten, erweckt dies den Eindruck von drei Klassen, doch stehen
diesen 22 andere 21 gegenüber, von denen acht gar keinen Beitrag leisten, vier einen
Minimalbeitrag von 0,50, 0,70, 1 und 2 fl, die restlichen neun aber je unterschiedliche
Beiträge. Um eventuelle Berechnungsgrundlagen ermitteln zu können, müssten die
Steuerlisten der übrigen Gemeinden durchforstet werden. Unter Umständen besorgte
das schon jemand.
Die Angaben betreffend Vieh und Ackergründe sind reine Bestandsaufnahme. „Jährlicher
Beitrag in Gulden“ (Contributio annualis fl.) ist eindeutig Steuer. Waren es 1698
bei noch 32 Wirten und 12 Armen samt Witwen (Halbwirten), zusammen mit den Hirten
114 fl., wobei nur die beiden ganz Armen vollkommen unbelastet blieben, so sind
es nun, bei nach ähnlichem Maßstab gezählten 31 Wirten, einem Armen, drei Witwen
und acht Befreiten, 844 fl. und 67 den.
Punkt 12 des Leopoldinischen Diploms lautet:
„12) Zur Friedenszeit wird der König mit 50.000 Kaisergulden Tribut, zur Zeit eines,
gegen Ungarn und Siebenbürgen geführten Krieges aber mit 400.000 rheinischen Gulden
Contribution 127 zufrieden seyn, wobei die Naturalien miteinzurechnen sind. Die Art der
Vertheilung und Eintreibung dieser Contribution bleibt den Ständen und Provincialbeamten
überlassen, und ist von selben ohne Partheylichkeit nach Verhältniß vorzunehmen.
Die übrigen, die angegebenen Summen übersteigenden Standesbedürfnisse, wird S. M. aus
den königl. und Fiscalgebühren, aus dem Ertrage des Salzes und der Bergwerke, aus dem
Dreißigsteinkommen, den Zehnten der Sachsen; der Zehntarenda in den Comitaten, und
andern königlichen Einkünften bestreiten.“ 128
126 Zweifellos Schafe.
127 Nachträglich eingetragen: „Contribution“, in der Handschrift des Archivs in Wien, Leopoldgasse.
128 Leopoldinisches Diplom, Wien, Haus­ u. Hof­Archiv Johannesgasse 6, Sigil. rot 2 15469
Siebenbürgen (1615­1694), Bl. 384. Das Archiv ist inzwischen nach Simmering übersiedelt
worden.
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