Roseln mitten in Siebenbürgen

1500 bis 1848
sich willig und tat seine Arbeit. Mitunter in seiner eigenen Art, so tun wir Menschen
alle. Was wir verstehen wollen, verstehen wir alle leicht. Was uns weniger zusagt, verstehen
wir nicht, selbst wenn wir es verstehen. Beweise uns einer, dass wir nicht verstanden
haben. Daher musste die andere Sprache lernen, der das Sagen haben wollte.
2.5.2 Die Conscription von 1713
Nur fünfzehn Jahre später folgte eine zweite, weit umfangreichere Erfassung der Wirtschaftskraft
der Gemeinden. Damals wurde Roseln durch folgenden aus dem Lateinischen
übersetzten Text beschrieben:
„Allgemeine Beschreibung
des Dorfes Roseln (1713)
Das Gebiet des genannten Dorfes ist in
drei Teile geteilt, von denen zwei gut und
trocken sind, das dritte der drei auch gut
und trocken, die übrigen [sic!] feuchten
werden mit Mist gedüngt. Von denen sieht
eines nach Osten, das zweite nach Süden,
das dritte nach Westen. Zwei Teile sind
schwarz, der dritte lehmig und sandig. Mit
sechs zumindest 4 Zugtieren wird gepflügt.
3mal ist nützlich. Zweimal rein, zum dritten
Mal gemischt mit Weizen. Herbstaussaat
ist günstiger als Frühjahrssaat.
Aus den drei Teilen des Gebietes sind
(gemäß unseren Erhebungen wie im Vorstehenden und den Rubriken zu ersehen) ermittelt
worden eine Gesamterntekapazität von 2750 Kübeln.
Rodungen gibt es keine.
In den drei Gebieten sind Wiesen und Heuwiesen für 1000 Wagen.
Weide, um die Schweine zu füttern, ist hinreichend vorhanden.
Einen Bach haben sie am Rande eines Gebietes, den Harbach, der Überschwemmung
und Schaden anrichtet. Auch einen Fischteich, der bei Überschwemmungen ausfließt
und an seinem Rande eine Mühle mit zwei Steinen und oberschlächtigem Rad, gut gebaut.
Verpfändet an den Herrn Martin Arz aus Hermannstadt seit 1694 für 340 Gulden.
Diese Mühle bringt jährlich 60 Kübel Korn Maut.
Von anderer Frucht 5 Kübel.
Die Wälder bestehen aus Eichen, Buchen u. a. Arten, deren Holz zu Feuer­ und Bauholz
geeignet ist, auch dienen sie zur Schweinemastung. Sie genügen 350 Schweine zu
mästen.
Weingärten liegen auf 4 Hügeln mittlerer Höhe, die mittlere Frucht tragen und ihre
Weinberge bedecken 63 Joch Oberfläche.
Sie füllen 40 Eimer Fässer mit 80 Stück = 3200 Eimer.
Das Dorf liegt nicht an der Heeresmarschroute.
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